Bischof beklagt Kampagne gegen Kirche
Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hat in Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche die Medien scharf angegriffen.
Regensburg/Rom. Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hat in Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche die Medien scharf angegriffen. Es werde versucht, die ganze katholische Kirche und ihre Einrichtungen in Misskredit zu bringen, sagte der Bischof in einem gestern veröffentlichten Hirtenwort. "Solche, die um jeden Preis die katholische Kirche um ihren guten Ruf bringen wollen, haben sich die Regensburger Domspatzen als Opfer ausgesucht. Ein Glanzstück des Bistums Regensburg soll in den Dreck gezogen werden." Bei dem berühmten Knabenchor soll es in der Vergangenheit zahlreiche Missbrauchsfälle gegeben haben.
Derweil wurde am Wochenende der mit Spannung erwartete Hirtenbrief von Papst Benedikt XVI. an die Katholiken in Irland veröffentlicht. Darin wirft der Papst irischen Bischöfen schwere Fehler vor. Die deutschen Fälle erwähnt er allerdings nicht.
Die Reaktionen auf das in Rom veröffentlichte Schreiben fielen höchst unterschiedlich aus: Hohe Kirchenvertreter lobten die "klare Weisung" und "Entschiedenheit" des Papstes. Reform- und Laienbewegungen sowie Opferverbände zeigten sich hingegen mehrheitlich enttäuscht. dpa