„Blamieren kann sich jeder“
Interview: Frank Plasberg erklärt, warum er ein Quiz moderiert, wie seine Schulzeit war und was er an Jauch toll findet.
Herr Plasberg, wer ist auf die Idee mit dem Quiz gekommen - Sie oder der NDR?
Wie war es bei der Aufzeichnung der ersten Sendungen?
Plasberg: Ich war erst mal ziemlich verwirrt, weil alles ganz anders ist. Aber es macht auch richtig Spaß, wenn man Kandidaten-Kombinationen hat wie eine Uroma von 72 Jahren und ihre Urenkelin von zwölf. Man kann sehen, dass Kinder die Erwachsenen raushauen und umgekehrt. Und ganz schnell wird klar, dass Lebenserfahrung nicht alles ist, sondern intuitive Intelligenz wie bei Kindern auch ziemlich weit führt. Blamieren kann sich jeder, inklusive des Moderators.
Schon vorgekommen?
Plasberg: Aber ja.
Sind Sie gern zur Schule gegangen?
Plasberg: Ich habe sie relativ leidenschaftslos durchlaufen. Ich habe weder eine Katastrophenschule gehabt noch freue ich mich auf das nächste Klassentreffen, wo die alten Streiche durchgekaut werden.
Wie gut waren Sie als Schüler?
Plasberg: Abischnitt 2,1.
Gucken Sie sich andere Quizsendungen an?
Plasberg: Ja, leidenschaftlich. Günther Jauch gern und auch Cordula Stratmann mit ihrem Kinderquiz, das ein bisschen anders gestrickt ist.
Günther Jauch ist einen ähnlichen Weg gegangen: Er hat erst journalistisch gearbeitet und dann das Unterhaltungsfach dazu genommen. Ist er ein Vorbild für Sie?
Plasberg: Wenn jemand im deutschen Moderatoren-Olymp steht, ist er immer ein Vorbild. Die Art und Weise, wie er verschiedene Genres bedienen kann und immer er selber bleibt dabei, ist schon bewundernswert. Aber damit kann ich mich nicht vergleichen.
Haben Sie auch noch andere Vorbilder?
Plasberg: Och, das muss jetzt mal reichen.
Wie ist Ihre Zwischenbilanz nach sechs Monaten "Hart aber fair" im Ersten - Ihre Quoten sind ja im Gegensatz zu denen von Anne Will am Sonntag blendend?
Plasberg: Wir sind glücklich. Es war ein Kampf-Sendeplatz, aber es sieht so aus, dass wir ihn uns mit Hilfe der Zuschauer erobern konnten. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass die Quoten trotz Fußball so gut sind.
Wird die Kritik unfreundlicher?
Plasberg: Ja, jeder Huster wird beobachtet. Ich habe mir das vorher klein geredet. Aber das ist jetzt eben Champions League, und da wird die Luft sehr dünn. Wobei sich die Kritik interessanterweise in zwei Lager spaltet: Die einen mögen die Einspielfilme nicht, die anderen finden, gerade sie machen das gewisse Etwas aus.
Wie finden Sie es, dass andere Talksendungen manche Ihrer Spezialitäten - wie die Filme und das Sofa - übernommen haben?
Plasberg: Wir fassen jede Kopie als Kompliment für das Original auf.