McCartney: 32 Millionen Euro für vier Jahre Ehe
Scheidung: Die Schlammschlacht ist zu Ende. Ursprünglich hatte Heather Mills von dem Ex-Beatle 163 Millionen Euro verlangt.
London. "All you need is love", befanden einst die Beatles. "Und einen guten Ehevertrag", mag Jahre später der Refrain lauten - gesungen von Heather Mills und Ex-Beatle Paul McCartney. Seiner geschiedenen Frau sprach das Oberste Gericht in London gestern 32 Millionen Euro Abfindung zu.
Damit geht Mills (40) aus der monatelangen, hässlichen Scheidungsschlacht als eine der reichsten Britinnen hervor. "Ich bin froh, dass es vorbei ist und bin sehr glücklich über die Entscheidung", sagte Mills den Reportern. Lady Heather und Sir Paul hatten im Juli 2006 nach vier Jahren Ehe ihre Scheidung verkündet - angeblich, weil sie dem Druck ihrer "öffentlichen Ehe" kaum noch gewachsen waren. 125 Millionen Pfund Abfindung forderte das Ex-Model daraufhin von dem Ex-Beatle, der immerhin eine geschätzte Milliarde Euro wert sein soll.
Das Gericht hat den Wert von McCartneys Besitztümern jedoch nur mit der Hälfte dieses Wertes veranschlagt. Mills, die sich zum Schluss im Prozess selber vertreten hat, da ihre Anwälte wegen öffentlicher Selbstinszenierung die Segel gestrichen hatten, muss sich jetzt mit weit weniger als ihrer Wunschsumme zufrieden geben. Der Grund für den vergleichsweise kleinen "Hauptpreis": Der Richter hatte angeführt, dass der 65-Jährige sein Vermögen schon vor der Eheschließung verdient hatte und die Ehe nur von kurzer Dauer war.
Mit der wohl teuersten Scheidungsvereinbarung der britischen Geschichte ist die Schlammschlacht, in der McCartney meist galant geschwiegen und Mills die schmutzige Wäsche gewaschen hat, vorbei. Paul habe sie in der Ehe geschlagen, wurde da laut. Ein Couchtisch, über den er sie gestoßen habe, spielte in der Version von Mills eine wichtige Rolle, ebenso ein zersplittertes Weinglas, mit dem er sie angegangen sein soll. Viele vermuteten, dass Heather ihr Image auf Pauls Kosten aufpolieren wollte.
Mills verspielte alle Sympathien, als Nacktfotos aus den Achtziger Jahren bekannt wurden. Öffentlich wurde Mills mit Feindseligkeiten überschüttet. "Man hat mich schlimmer behandelt als einen Mörder oder einen Pädophilen", klagte Mills.
Doch Mills, der 1993 ein Unterschenkel amputiert werden musste, weil sie ein Polizist überfuhr, sieht sich falsch dargestellt: "Ich habe mich in einen Mann, nicht einen Beatle, verliebt", verteidigte sie sich kürzlich. "Was die Leute vergessen, ist, dass er mich umworben hat. Ich war ihm eine große Stütze - erst seit unserer Beziehung tritt er wieder mit seiner Musik auf."
Über die Details der Scheidung wollen beide Seiten jetzt Stillschweigen bewahren.