Der Dalai Lama - Friedlicher Kämpfer

Der DalaiLama ist das geistliche Oberhaupt der Tibeter. Bis zum Einmarsch der chinesischen Armee in Tibet 1950 war er auch weltlicher Führer seines Volkes.

Der Dalai Lama ist das geistliche Oberhaupt der Tibeter. Bis zum Einmarsch der chinesischen Armee in Tibet 1950 war er auch weltlicher Führer seines Volkes. Doch obwohl mit der Invasion faktisch die Unabhängigkeit des nördlich des Himalaja-Gebirges gelegenen Hochlands endete, blieb er zunächst in Tibet und suchte den Dialog mit der chinesischen Führung. Erst 1959, auf dem Höhepunkt des Aufstandes seiner Landsleute gegen die chinesische Besatzung, floh er aus seiner Heimat nach Indien. Seitdem ist Tenzin Gyatso, wie sein buddhistischer Mönchsname lautet, nicht ein einziges Mal nach Tibet zurückgekehrt. Wie mehr als 100000 tibetische Flüchtlinge lebt der Dalai Lama im nordindischen Dharamsala, dem Sitz der von keinem Staat der Welt anerkannten tibetischen Exilregierung. Trotz des Unrechts, das den Tibetern widerfährt, ruft der 72-jährige Dalai Lama seine Landsleute konsequent dazu auf, nicht mit Gewalt auf die Fremdherrschaft zu reagieren. Der einzige Weg zur Lösung des Konflikts sei der des Dialogs, meint er. 1989 erhielt er für sein Wirken und seinen Einsatz für gewaltfreien Widerstand den Friedensnobelpreis.