Köln. Zehn Kandidaten hoffen darauf, an einem Samstag im Mai Superstar zu werden. Einen Schritt haben sie schon gemacht. Denn zum ersten Mal seit der zweiten Staffel vor vier Jahren wird es wieder eine gemeinsame Superstar-Single geben, Titel: "Fly Alone", die am Samstag während der ersten Mottoshow vorgestellt wird. Produzent ist selbstredend Dieter Bohlen. Unter den Zehn sticht niemand heraus, dafür versuchen viele mit tragischer Biografie zu punkten. Zusammengefasst sieht das so aus:
1. Thomas Godoj, 30, Recklinghausen
Typ: Hängt sich mit melancholisch wirkenden Augenringen an die Medlock-Mitleidsnummer und beteuert, neben "DSDS" keinen "Plan B" mehr zu haben.
Gesang: Sensible Grungestimme. Macht aber nicht den Buskohl-Fehler, unbekannte Indie-Nummern zu singen, sondern intoniert Erbauungs-Pop à la Naidoo.
Juryurteil: In der Top-15-Show einhellig zum Favoriten erkoren.
Song: "Stark" von Ich+Ich.
Chancen: Hält er sein Niveau, ist er ein Fall fürs Finale.
2. Sahra Drone, 18, Werl
Typ: Kokette Selbstdarstellungsbegabung mit innigem Augenaufschlag.
Gesang: Im Recall stimmgewaltig, in der Top-15-Show aber eher krächzig neben der Spur.
Juryurteil: Bohlen tönte trotzdem: "Hammergeil!" Und meinte angeblich die Stimme.
Song: "Listen" von Beyoncé.
Chancen: Eher nicht. Hat aber einen Plan B: Sie will zur Kripo, wenn’s für die Charts nicht reicht.
3. Stella Salato, 22, Bad Homburg
Typ: Sieht aus wie Sandra Bullock in der "Während Du schliefst"-Phase.
Gesang: Selbstbewusst und variabel, verbrüllt die lauteren Töne aber gerne.
Juryurteil: Lukaseder: "Schon Dein Name klingt nach Star!" Hoffentlich hat das Toni Maroni nicht gehört.
Song: "Big Girls Don’t Cry" von Fergie.
Chancen: Kein Selbstläufer, auf jeden Fall hat sie aber Chancen als Haarspülungs-Model.
4. Linda Teodosiu, 16, Köln
Typ: Wuchtbrummige Blondine mit dunklem Haaransatz und lebensbejahendem Naturell.
Gesang: Trifft sicher die Töne, verwechselt aber teilweise Singen mit Schreien und klingt dadurch seelenlos.
Juryurteil: Läsker bescheinigt Talent, Bohlen fordert mehr Gefühl.
Song: "Oh, Mother" von Christina Aguilera (à propos: Schreien)
Chancen: Sympathisches Wesen wiegt stimmliche Härte nicht auf.
5. Rania Zeriri, 22, Gronau-Epe
Typ: Das Karibik-Meisje gibt sich putzig, ist aber "diplomierte Hotelanimateurin" auf Ibiza. Aha!
Gesang: Samtig-rauchiges Organ mit Gänsehaut-Faktor. Nur die Töne will sie nicht immer treffen.
Juryurteil: Für Bohlen die Favoritin, vielleicht, weil sie aussieht wie Naddel vor ihrer Magersucht.
Song: "Rehab" von Amy Winehouse.
Chancen: Holländer haben im deutschen TV immer gute Chancen. Bohlen wird’s schon richten!
6. Monika Ivkic, 18, Stuttgart
Typ: Stilsicher im Auftritt, aber kleine Girlie-Allüren!
Gesang: Bislang die Stabilste von allen, singt angenehm soulig, aber auch ein bisschen austauschbar.
Juryurteil: Läsker findet "schön", wie sie mit ihrer Stimme spielt.
Song: "Nobody Knows" von Pink.
Chancen: Das Treppchen ist greifbar, der Sieg aber fern.
7. Collins Owusu, 25, Düsseldorf
Typ: Gestandenes Mannsbild mit Frau, Tochter - und Schuhtick! Etwas zu stürmisch im Auftritt.
Gesang: Gut, weil jahrelang im Gospelchor erprobt. Ihm fehlt allerdings die nötige Ruhe.
Juryurteil: Bohlen: "Ich seh’ nicht aus wie Heidi Klum, und Du singst nicht wie Seal!"
Song: "I’ll Be Waiting" von Lenny Kravitz
Chancen: Bisher ein Wackelkandidat, daher eher niedrig, obwohl das Potenzial vorhanden ist.
8. Benjamin Herd, 16, Worms
Typ: Vorlautes Pokemon aus der Mucki-Bude. Spricht Pfälzisch mit HipHop-Attitüde und denkt, das sei cool.
Gesang: Wäre gern Justin Timberlake, klingt aber eher wie dessen Slapstick-Parodie.
Juryurteil: Läsker warnte ihn vor "zu viel Klamauk", für Lukaseder ist er ein "Bonsai-Macho".
Song: "Lovestoned" von - Achtung - Justin Timberlake. Hurra!
Chancen: Hängt davon ab, ob sein Poser-Gehabe tatsächlich Kultfaktor erreicht.
9. Jermaine Alford, 21, Langenselbold
Typ: Noch so einer, der keinen "Plan B" hat. Sieht aus wie Will Smith zu "Fresh Prince"-Zeiten.
Gesang: Versteckt sein angebliches Potenzial (siehe unten) bisher äußerst erfolgreich.
Juryurteil: Alle drei sehen "sein Potenzial", bemängeln aber fehlenden Ernst bei der Sache.
Song: "Apologize" von OneRepublic.
Chancen: Hat das Potenzial, ganz schnell rausgewählt zu werden.
10. Fady Maalouf, 28, Hamburg
Typ: Verträumter Metrosexueller, nah am Wasser gebaut.
Gesang: Klare Pop-Stimme, knapp vorm Musical-Schmalz.
Juryurteil: Hat sich in der letzten Show in den engeren Favoritenkreis gesungen.
Song: "Helpless When She Smiles" von den Backstreet Boys.
Chancen: Zu glatt und zu weinerlich für eine hohe Platzierung.
RTL, Samstag, 20.15 Uhr: Deutschland sucht den Superstar