Brandenburg rüstet sich für die Flut
In Mitteleuropa starben mindestens sieben Menschen.
Potsdam. Die schweren Überschwemmungen in Mitteleuropa haben bisher mindestens sieben Menschen das Leben gekostet. Nach tagelangen heftigen Regenfällen traten die Oder, die Weichsel und andere Flüsse über die Ufer.
Die Fluten überschwemmten Ortschaften, tausende Häuser sowie Straßen und Felder in Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Tausende Soldaten sind seit Montag im Einsatz.
Die Katastrophe erinnert an die Jahrhundertflut von 1997. Damals kamen bei Überschwemmungen der Oder 114 Menschen in Tschechien und Polen ums Leben. Auch in Deutschland entstanden schwere Schäden. In Brandenburg bereitet man sich inzwischen wieder auf ein Oder-Hochwasser vor.
Die Flut werde aber wohl nicht so schlimm wie 1997. Die polnischen Prognosen zum Grenzpegel der Oder seien nach unten korrigiert worden, sagte Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke).
Zudem seien in den vergangenen 13 Jahren 220 Millionen Euro in den Ausbau der Oderdeiche investiert worden. Der Zustand der Brandenburger Dämme sei so gut wie nie, sagte der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude. Seit 1997 seien die Deiche auf deutscher Seite auf 160Kilometer Länge erneuert worden.
Die schwer getroffenen mitteleuropäischen Länder kämpfen inzwischen weiter gegen die Wassermassen an. Die tschechischen Behörden riefen am Dienstag in etwa 15 Orten Hochwasseralarm aus. In der Gemeinde Troubky, die bei der Flut 1997 besonders schwer getroffen worden war, stand das Wasser bis zu 1,30 Meter hoch.
Tschechien plant umgerechnet 1,96 Millionen Euro für eine Soforthilfe ein. Man wolle mit Polen und der Slowakei zusammenarbeiten. In Polen überschritt der Pegel der Weichsel die Neun-Meter-Marke und liege damit höher als bei der Flut 1997, berichtete ein polnischer Fernsehsender. Zwei Menschen werden dort weiter vermisst.
Auch in Ungarn verschärfte sich die Lage. Entlang einer Strecke von 770 Kilometern herrsche an den nord- und ostungarischen Flüssen Hochwasseralarm, teilte das Umweltministerium mit. Nach Angaben des Katastrophenschutzes wurden in den vergangenen Tagen 2.300 Menschen in Sicherheit gebracht.