Bruni: "Ich bleibe ihm treu"
Madame Sarkozy wollte mit ihrem ersten Interview als Première Dame punkten - und musste sich postwendend entschuldigen.
Paris. "Ich habe nicht gezögert. Ich hatte sofort Lust, ihn zu heiraten. Denn mit ihm an der Seite kann mir nichts passieren." Als Mann ihres Lebens beschreibt Carla Bruni Frankreichs Präsidenten Nicolas Sarkozy in ihrem ersten Interview als Première Dame. Dafür hatte sie sich das seriöse linke Magazin "L´Express" ausgewählt. Eine Liebeserklärung in hoher Auflage, die vor allem das Ziel hatte, die grummelnden Franzosen mit dem schillernden Paar wieder zu versöhnen.
Sie als Männer verschlingender Vamp berüchtigt, er als zweifach geschiedener Hallodri bekannt - Brunis erstes Interview als neue "Première Dame de France" sollte das Bild korrigieren. "Ich bin 40 Jahre alt, ganz normal, ernsthaft und einfach, selbst wenn ich privilegiert bin", sagt die Tochter eines schwerreichen italienischen Industriellen. "Ich bin ehrlich, Mutter eines kleinen Jungen, ich schreibe Chansons, bin stolz und glücklich, die First Lady Frankreichs zu sein. Ich werde mein Bestes tun", versprach sie.
Im dezenter Strickjacke hat sich die neue Madame Sarkozynun ablichten lassen. Und ähnlich romantisch weichgezeichnet sind die meisten ihrer Aussagen. Von einem "Abenteuer" spricht sie, den Mann zu begleiten, der Frankreich lenkt. Ihm wolle sie treu bleiben, verspricht sie. "Ich bin Italienerin und mag keine Scheidungen." First Lady bis zum Ende seines Mandats und "Ehefrau bis zum Tod - Ich weiß wohl, dass das Leben Überraschungen bereithält, aber das ist zumindest mein Wunsch."
Brunis Interview kam gestern aber nicht gänzlich gut an. Dazu, dass eine Zeitschrift den angeblichen Inhalt einer SMS Sarkozys an Ex-Gattin Cécilia auf seiner Homepage verbreitet hatte, sagte sie: "Wo wären wir beim Denunzieren der Juden hingekommen, wenn diese Art von Websites während des Krieges existiert hätte?" Die Empörung über den Vergleich mit "Kollaborationspresse" folgte prompt. Kurz nach Erscheinen ihres Interviews musste sich Madame entschuldigen: "Sollte ich jemanden verletzt haben, tut mir das sehr Leid."