Buntes Treiben an Strand und Pool - Trends der Bademode
Dresden/Düsseldorf (dpa/tmn) - Was bunt ist, fällt eher auf - und wo, wenn nicht am Strand und am Pool, werden Körper besonders prächtig und stolz präsentiert. Die aktuelle Bademode hilft dabei, zu einem Hingucker zu werden.
In der grellen Nachmittagssonne wirkt die Haut schnell blass: Damit das nicht geschieht, ist die Bademode in dieser Saison ausgesprochen bunt. Einfarbige, aber neonbunte Modelle und wild gemusterte Ensembles liegen für Frau und Mann im Trend.
Die Designer meinen es insgesamt gut mit den Frauen: Eine große Bandbreite an Schnitten lässt jede den Badeanzug finden, der gut zu ihrer Figur passt. Denn wie auch in der Streetwear gelte bei der Bademode zurzeit: Erlaubt ist, was gefällt, berichtet die Einkaufsberaterin Simone Piskol aus Dresden. Wer zu üppigeren Formen neigt, kann sich etwa in ein Retromodell in 50er-Jahre-Optik hüllen. „Damals wurde nicht am Stoff gespart, daher ist bei diesen Modellen genug Material da, um Problemzonen zu bedecken“, sagt Piskol.
Sie rät auch zu den vielen Modellen, die derzeit mit einem aufgesetzten Röckchen angeboten werden, das kräftigere Hüften, Po und Oberschenkel kaschieren kann. „Deshalb können sie nicht nur junge Frauen tragen. Auch Damen, die etwas älter sind, sehen in solchen Badeanzügen toll aus“, sagt Piskol. Schlanke Körper dürfen auch zum Monokini greifen, bei dem Ober- und Unterteil an einer Stelle miteinander verbunden sind.
Eigentlich seien viele der aktuellen Modelle fast zu schade, um nur mit ihnen ins Wasser zu gehen, findet Piskol. Viel mehr eigneten sie sich dank vieler Details und ungewöhnlichen Schnitten eher zum Flanieren und Vorzeigen als zum Untertauchen im blauen Nass. Beispiele hierfür sind Badeanzüge mit asymmetrischen Trägern wie von Cheek oder Modelle mit Raffungen und Rüschen wie von Sunseeker oder Freya. Zu sehen sind in den Kollektionen, etwa Lisca oder C&A, auch Monokinis mit Löchern oder sonstigen Aussparungen, die hier und da Einblicke gewähren, sowie Tankinis mit im Nacken geknoteten Trägern, deren Oberteile den Bauch verdecken.
Alexander Rademacher, Modeexperte der Igedo Company in Düsseldorf, die Modemessen organisiert, hat trotz der vielfältigen Auswahlmöglichkeiten bei den Schnitten eine Veränderung im Segment bemerkt: Die Oberteile der Bikinis fallen insgesamt nicht mehr ganz so knapp wie in den vergangenen Saisons aus, und die Bündchen der Höschen seien breiter geworden. Das hat auch die Stylistin Maria Hans aus Hamburg bemerkt: „Der Trend geht ganz klar zu mehr Stoff.“
In dieser Saison werde es auch um einiges farbenfroher als noch in der vergangenen, sagt Alexander Rademacher weiter. Kräftige Töne wie Rot, Grün oder Gelb und Pastellfarben wie Pistazie, Rosé und Apricot oder Koralle, gehörten zu den aktuellen Trendfarben. „Auch bei den Mustern ist alles dabei, was man sich vorstellen kann - Streifen, Karos, Pünktchen und Blumenprints“, sagt der Branchenkenner.
Zum Teil geht es hier auch wild durcheinander: Bei Undercolors of Benetton findet man Bikiniteile, die aussehen als wären sie von verschiedenen Ensembles genommen und neu verteilt worden. Und Freya kombiniert immerhin einen dezent karierten Badeanzug mit kunterbunten Accessoires wie pinken High Heels, grüne, blaue und gelbe Armreife und einer roten Tasche. Doch insgesamt, so hat die Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“ im Handel erfragt, seien die Ensembles für Frauen eher unifarben als stark gemustert.
Es geht aber auch dezenter: La Perla setzt bei einem seiner Kreationen auf unschuldiges Weiß, überrascht aber mit Details wie Schleifen an den Schultern. Auf einem Bikini von River Island feiern Pünktchen ihr Comeback. Nicht totzukriegen sind Tiermuster, die den Experten zufolge seit vielen Saison weiterhin am Strand und am Pool gefragt seien, wie Stylistin Maria Hans erläutert.
Bei den Herren sollte die so beliebte Surferhose, die bis in die Kniekehlen reicht, ausgemustert werden, rät Hans. Gleiches gelte auch für besonders enge Modelle. Vielmehr sei derzeit ein Mittelmaß in: schmale und elegant wirkende Badeshorts. „Neutrale, eintönige Farben sind ebenfalls nicht mehr gefragt“, sagt Hans. „Badehosen dürfen gern mit knalligen Tönen und wilden Mustern auffallen.“ Olympia hat etwa eine bunt gestreifte Hose, Undercolors of Benetton steckt Mann in Badeshorts in grellem Grün oder Pink und HOM in eine Hose mit bunten Karos.