Christine Lagarde: Immer die Erste
Christine Lagarde, französische Wirtschafts- und Finanzministerin, ist eine Freundin deutlicher Worte.
Erst kürzlich rief sie mit ihrer Kritik an der deutschen Export-Stärke Kopfschütteln unter deutschen Politikern hervor. Mittwoch wird sie als erstes französisches Regierungsmitglied an einer Sitzung des Bundeskabinetts teilnehmen. Ein Thema: die geplante Bankensteuer.
Lagarde wurde im Juni 2007 in Frankreich die erste Frau an der Spitze des mächtigen Pariser Wirtschafts- und Finanzministeriums. Ein rasanter Aufstieg, denn die 54-Jährige ging erst spät in die Politik. Ihre Karriere begann sie als Arbeitsrechts- und Wettbewerbsexpertin bei der internationalen Anwaltskanzlei Baker and McKenzie. Bei dem Unternehmen, für das weltweit 2400 Anwälte tätig sind, arbeitete sie sich in der Zentrale in Chicago bis in die Führungsetage hoch. Nach den vielen Jahren in den USA spricht sie Englisch so locker wie sonst niemand in Frankreichs Regierung.
Lagarde hält sich in ihrem stressigen Job mit Yoga und Schwimmen fit. In Frankreich wurde die zweifache Mutter im vergangenen Jahr immer wieder für das Amt des Premierministers gehandelt.