Corona-Krise Hotelquarantäne und Sorge: Tausende hoffen auf Rückflug aus Ägypten

Kairo · Mit mehr als 30 000 deutschen Urlaubern droht Ägypten zum Schwerpunkt bei den im Ausland festsitzenden Touristen zu werden.

Ein Passagier eines Rückholfluges aus Hurghada (Ägypten) steht im Flughafen mit seinem Koffer. Wegen des Coronavirus schließen immer mehr Länder die Grenzen und Fluggesellschaften streichen immer mehr Flüge ins Ausland.

Foto: dpa/Tom Weller

Die ägyptischen Behörden haben angekündigt, den Flugverkehr ab Donnerstagmittag auszusetzen. Schon am Mittwochabend sollen die ersten beiden Lufthansa-Maschinen aus dem nordafrikanischen Land in München landen und Urlauber zurückbringen. Weil in den ersten Hotels am Roten Meer bereits Covid-19-Fälle aufgetreten sind, stellten die Hotels teilweise Gäste auf ihren Zimmern unter Quarantäne.

„Man hat uns gesagt, dass sie uns Essen und Getränke vor die Tür stellen würden“, sagte Diana Pusch aus Weimar der Deutschen Presse-Agentur. Schon vergangene Woche sei das Schiff ihrer Nilkreuzfahrt zeitweise unter Quarantäne gestellt worden. „Wir haben dann spontan einen neuen Flug gebucht und sind regelrecht aus dem Hotel geflüchtet.“ Die Nacht hätten sie und ihr Freund auf dem Vorplatz vor dem Flughafen Hurghada verbringen müssen. „Wir haben da gehaust wie zwei Penner, aber wir waren froh, dass wir aus dem Hotel raus waren und einen Flug bekommen haben.“

Viele Urlauber fühlen sich schlecht informiert und von den deutschen Reiseunternehmen im Stich gelassen. „Die letzten Tage waren kein Urlaub mehr“, erzählt Sandra Lark aus Burgau in Bayern. Die meisten im Hotel seien genervt, viele wollten am liebsten sofort zurück nach Hause. Eine erste Nachricht des Veranstalters, dass die Familie ausgeflogen würde, entpuppte sich als Systemfehler. „Wir haben dann wieder im Hotel eingecheckt, aber nicht mal das Hotel weiß, ob sie morgen noch geöffnet haben.“

Nach offiziellen Angaben sind in der Region am Roten Meer 20 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. In Hurghada starb vor zehn Tagen auch nachweislich der erste Deutsche an der Lungenerkrankung Covid-19.

(dpa)