David Garrett: Der Virtuose

David Garrett stand als Kind vor dem Notenpult, als die anderen Fußball spielten. Er übte. Und übte. Und übte. Bereits als Achtjähriger geigte er mit weltbekannten Sinfonieorchestern, als 13-Jähriger trat er an der Seite von Yehudi Menuhin auf, nahm Privatstunden bei der israelischen Violin-Legende Itzhak Perlman.

Dann entdeckte er Metallica und Queen für sich, zog nach New York und wurde berühmt. Aber darf man ihn noch als Wunderkind bezeichnen? Schließlich wird er am Samstag 30 Jahre alt.

Kaum vorstellbar, dass David Garrett in den ersten 17 Jahren seines Lebens quasi in einer Blase lebte: Pop- und Rockmusik drangen dort nicht an sein Ohr. Stattdessen verbrachte der 1980 in Aachen geborene Sohn einer amerikanischen Primaballerina und eines deutschen Juristen seine Zeit mit den Noten von Bach und Beethoven.

Erst an der legendären Musikschule Juilliard in New York kämpfte er sich frei und erfand sich neu. Dabei liegen Klassik und Moderne für ihn gar nicht so weit aus einander: "Die grundlegenden harmonischen Muster von Michael Jacksons ,Smooth Criminal’ ähneln dem berühmten türkischen Marsch im letzten Satz des Mozart-Konzerts", sagt er.