Der Düsseldorfer Meister-Mixer
Daniel Pitthan hat die deutsche Cocktail-Meisterschaft gewonnen und darf bei der Weltmeisterschaft in Peking mixen.
Düsseldorf/ Frankfurt. Daniel Pitthan ist der Rum-Typ. Der 27-jährige Düsseldorfer bevorzugt Cocktails wie den Daiquiri. Mixen oder schütteln kann er allerdings alle. Er ist nämlich gelernter Barkeeper, und dass er ein ausgezeichneter Profi ist, hat er jetzt auch schriftlich. Pitthan ist nämlich „Deutscher Cocktailmeister 2011“. Er überzeugte die Jury mit seiner Eigenkreation „Knob’s Maple Crusta“, einem Cocktail auf Bourbon-Basis mit Ahornsirup, Zitronensaft und Rosmarin.
Der Name des Siegergetränks ist von den Zutaten abgeleitet: „Knob ist der Name des Bourbons, Maple ist die Ahornsirup-Sorte, und Crusta bezieht sich auf die Zuckerkruste am Glasrand“, erklärt der 27-Jährige, der stellvertretender Barchefs des Mojito’s in Düsseldorf ist.
Pitthan wollte nicht immer hinter der Bar stehen und Cocktails mixen. „Das hat sich einfach so ergeben, und jetzt macht es mir richtig Spaß“, berichtet er. Er hat seinen Beruf zum Hobby gemacht. „Freizeit habe ich sowieso kaum. Abends und nachts arbeite ich, und tagsüber schlafe ich“, so der 27-Jährige.
Das sei aber nicht schlimm. Schließlich kann er in seinem Job seine ganze Kreativität ausleben und neue Cocktails zusammenmixen. Insgesamt hat der Barkeeper schon 15 Rezepte selbst erfunden. Um ein gutes Getränk zusammenzustellen, muss man übrigens sämtliche Geschmäcker von Spirituosen parat haben.
Dann beginnt die Tüftelei. Es werden Zutaten zur Grundbasis — zum Beispiel Rum — hinzugefügt, andere wieder weggelassen. Jedes Mal wird natürlich probiert. „Wenn ich zufrieden bin, wird der Cocktail von Kollegen, Freunden und Gästen getestet“, erklärt der Experte. Im besten Fall gefällt er, sonst muss Pitthan noch nachbessern.
Für seine nächste Kreation muss er sich übrigens etwas ganz Besonderes ausdenken. Diese muss nämlich international bestehen. Der 27-Jährige darf als deutscher Meister kommendes Jahr nach Peking reisen und dort Deutschland vertreten.
Wie seine Chancen dort stehen, weiß er nicht. Die Gegner seien stark. Die größte Konkurrenz kommt aus Großbritannien und der Slowakei. Dort sind die amtierenden Weltmeister Gianluigi Bosco und Vladimir Banák beheimatet. Die beiden konnten sich gegen 97 Teilnehmer aus 52 Ländern in Berlin in den beiden Disziplinen Classic und Flairtending (Showmixen) durchsetzen. „Egal wie ich in Peking abschneide, die Teilnahme ist schon eine große Ehre, und ich freue mich darauf“, sagt er.
Es gibt übrigens auch Zeiten, da kann selbst der neue deutsche Meister kein Mixgetränk mehr sehen: „Wenn ich den ganzen Abend einen Cocktail nach dem anderen gemixt habe, kann man mich am Ende der Schicht mit dem Zeug jagen. Da trinke ich doch lieber ein frisch gezapftes Bier vom Fass.“