Karl-Heinz Funke: Der Ex-Genosse
Karl-Heinz Funke, früherer Landwirtschaftsminister, kehrt der SPD nach mehr als 40 Jahren den Rücken. Grund: Bei den niedersächsischen Kommunalwahlen im September will der 65-Jährige in seiner Heimatstadt Varel für eine Wählergemeinschaft kandidieren.
Die Sozialdemokraten im Nordwesten hatten Funke angeschrieben, er möge sich binnen einer Woche entscheiden, ob er als SPD-Mitglied tatsächlich an seiner Kandidatur für die Wählervereinigung festhalten wolle.
Funke ließ die Frist aber verstreichen. Seine Nicht-Reaktion kam einem passiven Parteiaustritt gleich. Denn: Eine Kandidatur für eine konkurrierende Organisation verstößt gegen die Statuten der Sozialdemokratie.
Funke war vom früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) 1998 ins Bundeskabinett geholt worden. 2001 trat er in Folge der Krise um die Rinderseuche BSE zurück.
Zuletzt sorgte er mit einer Affäre um seine Silberhochzeitsfeier für Schlagzeilen. Funke soll sich diese vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband bezuschusst haben lassen. Erst nach monatelangem Streit legte er seine SPD-Mandate im Kreistag und im Stadtrat nieder. Red
