Der Erklärer

Tokio (dpa). Yukio Edano tritt seit Freitag fast im Halbstundentakt vor die Presse. Mit gesenktem Blick gibt der 46-Jährige die neuesten Entwicklungen und Einschätzungen der japanischen Regierung zur Erdbebenkatastrophe und der eskalierenden Situation im Kernkraftwerk Fukushima bekannt.

Edano ist für die Welt zum Gesicht der Katastrophe geworden — und zum Fokus der Kritik an der zurückhaltenden Informationspolitik der Regierung.

Der Politiker ist Gründungsmitglied der regierenden Demokratischen Partei Japans, für die er im Parlament sitzt. Im Januar wurde er zum Chef des Kabinettsekretariats ernannt und ist damit das Sprachrohr der Regierung von Premier Naoto Kan. Darüber hinaus übt er das Amt des Ministers für Okinawa und die nördlichen Territorien aus.

Während westliche Medien den scheibchenweise veröffentlichten Informationen oft nur wenig abgewinnen können, wurde in japanischen Medien noch kaum Kritik an Edano laut. Edanos dauernde Präsenz vor den Fernsehkameras bereitet vielmehr manchen Japanern Grund zur Sorge. Bei Twitter raten ihm Hunderte von Usern, sich mal eine Mütze Schlaf zu genehmigen.