Der stolze Nordmann
Die Nordmann-Tanne gilt in Deutschlands Wohnzimmern als der Mercedes unter den Nadelhölzern.
In diesem Jahr aber gilt auch: Wer zu spät kommt, den bestraft der Christbaumhändler. Weil nämlich deutlich weniger Nordmann-Tannen jetzt den Weg über die dänische Grenze zu uns fanden, drohen mancherorts schon Engpässe. In einigen Gegenden sind bestimmte Größen gar ausverkauft. Und der Rest ist deutlich teurer: 35 bis 50 Euro für eine Zwei-Meter-Premium-Tanne müssen in der Regel hingelegt werden. Das sind mehr als zehn Prozent Steigerung gegenüber 2006. Natürlich kann der Verbraucher nun zur deutlich günstigeren Stechfichte greifen - aber deren Nadeln pieken.
Warum aber macht sich die Nordmann-Tanne so rar? Es liegt nicht an Kyrill, der durch viele Forste tobte, es liegt an der ungünstigen Witterung: Der Spätfrost hat viele Spitzen kaputt gemacht, der reiche Regen für Pilzbefall gesorgt. Und die Dänen haben ihre Flächen auf Getreide umgestellt, weil sich damit mehr Geld verdienen lässt. Folge: Die Einfuhr ging um mehr als ein Viertel zurück. Ein Trost aber bleibt: Am Ende nadeln sie doch alle, ob stolze Nordmann oder schlichte Fichte.