Deutsche Koma-Patienten werden aus Türkei ausgeflogen
Istanbul/Lübeck. Nach dem tödlichen Trinkgelage in der Türkei werden zwei deutsche Koma-Patienten zurück nach Deutschland gebracht. Die beiden jungen Männer sollten am Nachmittag mit einem Ambulanz-Flugzeug ausgeflogen werden, sagte ein Arzt im Anadolu-Krankenhaus in Antalya am Donnerstag.
Die Familien der Patienten hätten dies entschieden. Die weitere Behandlung könne noch mehrere Monate dauern. Unterdessen haben vier junge Männer, die nicht so schwer vergiftet waren, das Krankenhaus verlassen und bereits die Heimreise angetreten.
In der vergangenen Woche war ein Deutscher der Gruppe im Alter von 21 Jahren gestorben, weil er eine schwere Methanolvergiftung hatte. Dies ergab die Obduktion des Leichnams am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Der Schüler aus Lübeck soll an diesem Freitag in der Hansestadt beigesetzt werden. Das berichten die "Lübecker Nachrichten" in ihrer Donnerstag-Ausgabe.
Die jungen Männer gehören zu einer Schülergruppe des Berufsbildungswerkes Lübeck, die auf Klassenfahrt im türkischen Ferienort Kemer war. Sie hatten trotz eines Verbots des Lehrers hochprozentigen Schnaps auf einem Markt gekauft und ihn im Hotel getrunken. Die türkischen Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall.
Methanol kann in selbst gebranntem Schnaps vorkommen, wenn die Substanz nicht verdampft. Sie ist extrem giftig, weil sie in der Leber zu dem Zellgift Formaldehyd und dann zu Ameisensäure oxidiert.