Unglück Deutsches Privatflugzeug stürzt in die Karibik: Zwei Leichen geborgen

Der Businessflieger verschwindet auf dem Weg von Mexiko nach Costa Rica plötzlich vom Radar. Im Meer finden die Suchmannschaften Trümmerteile, Gepäckstücke und zwei Tote. Hoffnung auf Überlebende gibt es kaum.

Ein Flugzeug ist abgestürzt.

Foto: dpa/Ricardo Hernandez

Sie waren auf dem Weg zu den Traumstränden der Karibik, doch die Reise wird zur Tragödie: Nach dem Absturz eines Privatflugzeugs mit fünf deutschen Passagieren vor der Küste von Costa Rica haben die Suchmannschaften zwei Tote entdeckt. „Die Leichen eines Erwachsenen und eines Kindes sind im Meer gefunden worden“, sagte der Minister für öffentliche Sicherheit, Jorge Torres, am Samstag (Ortszeit) im Fernsehsender Canal 6. „Der Aufschlag war sehr stark. Das ist sehr schmerzhaft für das Land, wir tragen Trauer.“ Der Direktor der Küstenwache, Martín Arias, sagte, es sei praktisch ausgeschlossen, dass jemand den Absturz überlebt habe.

Die Maschine war am Freitagabend auf dem Flug von Mexiko nach Costa Rica verschollen. Die Kommunikation sei abgerissen, als sich das Flugzeug über dem Meer dem Flughafen von Limón an der Karibikküste näherte, teilte das Sicherheitsministerium mit. „Das Flugzeug ist etwa 25 Meilen vor dem Flughafen Limón vom Radar verschwunden“, sagte der Direktor der zivilen Luftfahrtbehörde, Fernando Naranjo.

Die Unglücksursache ist noch unklar. Der Pilot berichtete im Kontakt mit den Fluglotsen zu keinem Zeitpunkt von Schwierigkeiten. Wegen der geringen Größe des Flugzeugs sei ein Flugschreiber an Bord nicht verpflichtend vorgeschrieben gewesen, sagte Naranjo im Fernsehsender Canal 6. Die Ermittler hoffen dennoch, dass die Analyse der Trümmerteile Aufschluss über die Absturzursache liefern kann.

Rund 28 Kilometer vom Flughafen von Limón entfernt fanden die Einsatzkräfte Teile des Rumpfes, Sitze und mehrere Gepäckstücke. In einem vom Sicherheitsministerium zur Verfügung gestellten Video waren unter anderem Bauteile des Flugzeugs, mehrere Rucksäcke und Reisetaschen zu sehen.

„In dem Flugzeug waren fünf Passagiere und ein Pilot - insgesamt sechs Menschen“, sagte Luftfahrtdirektor Naranjo. „Ausgehend von den Geburtsdaten waren auch zwei Kinder darunter.“ Die Passagiere stammten aus Deutschland, der Pilot aus der Schweiz, wie das Ministerium für öffentliche Sicherheit der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Die Such- und Bergungsarbeiten wurden am Sonntag fortgesetzt. „Wir werden weiter suchen, bis wir alle Insassen gefunden haben. Wir wissen nicht, wie viele Tage das dauern wird“, sagte Küstenwachen-Chef Arias. Berichten des Fernsehsenders Teletica zufolge unterstützte auch der US-Grenzschutz die Sucharbeiten mit einem Aufklärungsflugzeug. Am Flughafen von Limón wurde eine Kommandozentrale eingerichtet, um die Sucharbeiten zu koordinieren.

„Der Fall ist uns bekannt“, hieß es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. „Unsere Botschaft in San José steht zur Aufklärung des Sachverhalts mit den örtlichen Behörden in Kontakt.“ Es seien noch nicht alle Opfer bestätigt, die Identitäten seien unklar.

Bei der verschollenen Maschine handelte es sich Medienberichten zufolge um ein in Deutschland registriertes Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Piaggio P.180 Avanti. Sie war am Freitagnachmittag in Palenque im mexikanischen Bundesstaat Chiapas gestartet. Die dortige Ruinenstadt der Mayas gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist eine der wichtigsten archäologischen Fundstätten Mexikos. Tausende Touristen besuchen die Ruinenstadt mitten im Regenwald jedes Jahr.

(dpa)