Laptops, Handys und Co. beschlagnahmt Bundesweite Razzia bei Mitgliedern der Gruppe „Letzte Generation“
Ermittler haben bundesweit Räume der Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ durchsucht. Geprüft wird auch der Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Eine Sprecherin der Aktivisten gibt sich dennoch kämpferisch.
Ermittler in Brandenburg und weiteren Bundesländern haben am Dienstag die Wohnungen mehrerer Mitglieder der „Letzten Generation“ durchsucht. Ihnen werde die Bildung beziehungsweise Unterstützung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Neuruppin. Betroffen seien elf Objekte, eines davon in Brandenburg.
Ausgangspunkt der Maßnahme seien Protestaktionen im April in der Ölraffinerie PCK Schwedt gewesen. Dort seien unter anderem Schieber zugedreht worden. Festnahmen habe es keine gegeben. Es werde wegen des Vorwurfs der Störung öffentlicher Betriebe ermittelt.
Die Sprecherin der „Letzten Generation“, Carla Hinrichs, bestätigte den Einsatz am Dienstag. „Heute Morgen wurde meine Wohnung durchsucht“, schrieb sie auf Twitter. Es sei „beängstigend, wenn die Polizei deinen Kleiderschrank durchwühlt“, fügte sie hinzu. „Aber denkt ihr ernsthaft, dass wir jetzt aufhören werden?“ Nach Angaben der Organisation seien Laptops, Handys und Plakate beschlagnahmt worden.
Aktivisten der Gruppe hatten seit dem Frühjahr mehrfach an Pumpstationen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg die Erdölzufuhr zur Raffinerie PCK Schwedt unterbrochen. Dafür waren Aktivisten auf das Betriebsgelände der Pumpstationen eingedrungen. Nach Angaben von Klement wurde ein Objekt in Brandenburg durchsucht.
PCK Schwedt ist mit 1200 Arbeitsplätzen die wichtigste Raffinerie zur Versorgung der ostdeutschen Tankstellen mit Treibstoff. Wegen des geplanten Öl-Embargos gegen Russland ab dem kommenden Jahr bemühen sich Bundes- und Landesregierung seit Monaten um alternative Versorgungswege für die Raffinerie.
Immer wieder machen die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ auch mit Blockaden von Straßen von sich reden, bei denen sie sich auf dem Asphalt ankleben. Nach dem Eindringen von Klimaaktivisten auf Rollfelder war auch der Flugverkehr an den Flughäfen in Berlin und München gestört. In zahlreichen Museen besprühten Aktivisten Kunstwerke mit Flüssigkeiten und klebten sich dort an, um auf ihr Anliegen für mehr Klimaschutz aufmerksam zu machen.