Dicke Luft an vielen NRW-Straßen

Noch immer zu viel Stickstoffdioxid. Land verstößt gegen die Regeln der EU. Umweltzonen zeigen nur langsam Wirkung.

Essen. Eine hohe Stickstoffdioxid-Belastung sorgt an stark befahrenen Straßen in NRW noch immer für dicke Luft. Zwar gingen die Schadstoffwerte insgesamt langsam zurück, sagte am Donnerstag Landesumweltminister Johannes Remmel (Grüne) in Essen. Aber vor allem die Belastung mit Stickstoffdioxiden in den Ballungsräumen bleibe problematisch.

Trotz insgesamt leicht gesunkener durchschnittlicher Belastung durch das Reizgas überschritten die Werte im Jahresmittel weiterhin an vielen Stellen die Grenzwerte. Ändert sich das nicht, drohen in den kommenden Jahren Strafen der EU.

So zeigen die Messergebnisse des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) aus dem Jahr 2012 Grenzwertüberschreitungen bei 67 von 117 Messstellen an verkehrsbelasteten Straßen im ganzen Land. Besondere Sorgenfälle mit Jahresmittelwerten, die den EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft um mehr als 20 Mikrogramm überschreiten, liegen in Düsseldorf, Köln und Düren.

Aus Sicht des Ministers erfreulicher ist dagegen die Entwicklung bei der Feinstaubbelastung. Der Grenzwert im Jahresmittel konnte an allen 67 Messstationen eingehalten werden, so das Lanuv.

Weil jedoch an zu vielen Tagen des Jahres 2012 die Feinstaubbelastung in die Höhe schnellte, kam es dennoch an fünf Messstellen im Ruhrgebiet sowie im Krefelder Hafen zu Verstößen gegen die EU-Regeln in Sachen Luftqualität.

Im Vorjahr hatte es, auch aufgrund von Wetterbedingungen, noch an 21 Messstationen zu häufige Überschreitungen gegeben. So dürfen nicht an mehr als an 35 Tagen erhöhte Grenzwerte von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen werden.

„Umweltzonen zeigen Wirkung“, rechnete der Leiter des Bereichs Luftqualität beim Lanuv, Ulrich Pfeffer, vor. Innerhalb der Bereiche, die besonders dreckige Autos aussperren sollen, sei die Belastung durch Feinstaub sowie Stickstoffdioxid messbar stärker zurückgegangen als außerhalb der Umweltzonen.