Schnelle Hilfe durch die eigene Feuerwehr
Anders als in den USA schützen eigene Wehren gefährdete NRW-Unternehmen.
Düsseldorf. Den Brand in der texanischen Düngemittelfabrik bekämpften lokale Feuerwehrleute. Wenn in Nordrhein-Westfalen bei einem großen Unternehmen ein Feuer ausbricht, ist die Feuerwehr in den meisten Fällen schon vor Ort. Egal ob Alu Norf in Neuss, der Düsseldorfer Flughafen oder das Bayer-Werk in Wuppertal.
Diese Betriebe müssen als Auflage der Bezirksregierung eine Werkfeuerwehr haben. „Werkfeuerwehren sind vorgeschrieben, wenn ein großes Gefahrenpotenzial besteht, oder wenn im Ernstfall viele Menschen zu betreuen sind“, sagt Hans Hagen vom Werkfeuerwehrverband NRW. Deshalb hat auch die Uniklinik Münster eine Löschtruppe.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Werkfeuerwehr kennt Infrastruktur und Gefahren auf dem Betriebsgelände besser als die lokale Feuerwehr und ist schneller vor Ort. Im Dormagener Chempark können 20 betriebseigene Feuerwehrleute rund um die Uhr in fünf Minuten jeden Ort des Werkgeländes erreichen.
Zwar haben die Werkfeuerwehren die Hoheit auf dem Betriebsgelände, im Bedarfsfall werden aber auch lokale Feuerwehren hinzugezogen. „Bei großen Feuern bekommen die Unternehmen dann vor allem logistische Rückendeckung“, sagt Hagen. Die Freiwilligen- und Berufsfeuerwehren sind zudem für die Evakuierung von angrenzenden Wohngebieten oder für Straßensperrungen verantwortlich.
Dieses Zusammenspiel gibt es in den USA nicht. „Dort sind Werkfeuerwehren keine Pflicht. Da hat Deutschland einen deutlichen Standortvorteil“, sagt Hans.