Die Menschen zieht es zurück in die Großstadt
In den Ballungsgebieten steigen die Preise für Immobilien, auf dem Land dagegen ist eine Stagnation zu erkennen.
Düsseldorf. „Raus aufs Land“, dieser Trend dominierte jahrelang den Wohnungsmarkt. Vor allem Familien zog es in die Speckgürtel der Großstädte. „Diese Einwicklung ist rückläufig“, sagt Ralph Pass, Vorsitzender des Immobilienverbands Deutschland West.
Die Tendenz gehe klar zurück in die Stadt. Dies würden auch die aktuellen Zahlen des am Mittwoch vorgestellten Preisspiegels des Verbandes belegen. So würden in den ländlicheren Regionen die Preise meist stagnieren, während sie in den Ballungsgebieten eher anziehen. „Die Menschen haben keine Lust mehr, im Stau zu stehen und viel Geld für Benzin auszugeben“, versucht er, den Trend zu erklären.
Grundsätzlich hat sich aber die Lage auf dem Immobilienmarkt in NRW entspannt. Nachdem in den vergangenen Jahren dramatische Preissprünge verzeichnet wurden, ist nun mit einer leichten Abschwächung des Booms zu rechnen. Zwar sei die Nachfrage nach Immobilien gerade bei Investoren weiter hoch, jedoch sei auch dort eine Preisschwelle erreicht. Die Düsseldorfer müssen derzeit am meisten Geld für ein Haus zahlen, gefolgt von den Kölnern und Bonnern (siehe Grafik).
Die Mieten sind dagegen in einigen großen Städten 2013 leicht um drei Prozent gestiegen. In Köln und Düsseldorf sei aber erstmals seit längerer Zeit ein Preisstillstand zu beobachten, so Pass.
Ein weiterer Trend, den die Experten beobachten, ist die erhöhte Nachfrage nach altersgerechtem Wohnraum. „Viele ältere Hausbesitzer würden gerne ihr Eigenheim verkaufen und dafür eine Eigentumswohnung kaufen. Aber wir können meist nichts Passendes anbieten“, sagt Experte. In diesem Segment gebe es noch enormes Entwicklungspotenzial.