70 Jahre wird Scott Glenn heute alt (nach einigen anderen Quellen bereits 71) - der auf ein bewegtes Leben und eine Zickzack-Karriere zurückblicken kann. Seine Kindheit war von Krankheit geprägt, in jungen Jahren arbeitete er als Polizeireporter - aber eigentlich wollte er Schriftsteller werden. Als er aber an seiner „Berufung“ zu zweifeln begann, entschied er sich, Schauspieler zu werden.

Sein Kinodebüt gab er 1970 unter der Regie von James Bridges mit „The Baby Maker“ - kein Film, an den man sich wirklich erinnern müsste. Um seine Karriere voranzutreiben, zog der Newcomer von New York nach Los Angeles. Seinen ersten Flirt mit Hollywood sollte Glenn später als die schlimmsten sieben Jahre seines Lebens bezeichnen.

Schließlich hatte er die Nase voll, zog nach Idaho und arbeitete unter anderem als Barmann und Ranger. Durch gelegentliche Bühnenauftritte hielt er Kontakt zu seinem Beruf. Da klopfte James Bridges erneut an seine Tür, bot Glenn eine Rolle in „Urban Cowboy“ (1980) an der Seite von John Travolta an und brachte die Karriere des bisher glücklosen Mimen erst richtig in Schwung.

Man sah Scott Glenn in „Backdraft - Männer, die durchs Feuer gehen“ (Regie: Ron Howard), „W.“ (Regie: Oliver Stone) oder „Absolute Power“ (Regie: Clint Eastwood). Er ist zwar nur selten in der ersten Reihe zu sehen, dennoch hat sich Glenn Scott nach einem eher verhaltenen Start einen sicheren Platz in Hollywood sichern können.

„Ich glaube, dass die besten Dinge zufällig passieren. Man muss so hoch wie möglich springen und sehen, wohin einen der Wind trägt“, lautet die Lebenseinstellung von Scott Glenn, den der Wind ganz ordentlich getragen hat.