<strong>Hamburg. Dieter Pfaff hätte nichts dagegen, auch mal einen Müllmann zu spielen, denn "auf den Beruf kommt es mir gar nicht so an". Eher auf die Haltung eines Menschen, auf "dessen Verschmolzensein mit seinem Beruf, aus der er sich nicht lösen kann, selbst wenn darüber eine zwischenmenschliche Beziehung kaputt geht". Und fast immer möchte er eine Botschaft transportieren, etwa dass es mit den Menschen untereinander nicht immer so einfach ist, man aber dennoch auf das Gute vertrauen müsse - wie sein TV-Psychologe Bloch. Oder wie sein Anwalt Ehrenberg, kurz "der Dicke" genannt. Gerade läuft dienstags um 20.15 Uhr die zweite Staffel der ARD-Serie.

Dieter Pfaff erinnert sich an die Geburtsstunde der Figur: "Charles Laughton aus ,Zeugin der Anklage’ schwebte mir vor, ein teuflisch gerissener Anwalt, aber mit schwerem gesundheitlichen Defekt. Aber so etwas geht nur einen Film lang und nicht über eine ganze Serie."

Dann sollte es ein Richter sein, "aber von Berufs wegen ist der zu statisch, sitzt weithin nur da". Bis endlich der Top-Anwalt Ehrenberg daraus wurde, der im weniger feinen Hamburger Viertel Mottenburg die Rechte kleiner Leute verteidigt. Die lieben ihn dafür. Und das Publikum tut es auch: Die ersten 13 Folgen schafften sechs Millionen Zuschauer im Schnitt.

Den "Sperling", die dritte Pfaff-Dauerrolle, hat er abgegeben, "auf ewig", wie er schwört. Es bleiben "Bloch" und "Der Dicke". Dazwischen schiebt er auch schon mal eine mehrmonatige Pause ein: "Solange meine Frau mich zuhause aushält, ist das okay."

Dieter Pfaff wurde am 2. Oktober 1947 als Sohn eines Polizisten und einer Angestellten in Dortmund geboren. Heute wohnt der Vater von erwachsenen Zwillingen mit seiner Frau in Hamburg.

Serien: Pfaff wurde vor allem durch Serien bekannt: Er spielte den Mönch in "Bruder Esel", Ermittler in "Balko" und "Fahnder", den feinfühligen Kommissar "Sperling", den engagierten Psychotherapeuten "Bloch" sowie den Anwalt kleiner Leute in "Der Dicke".