Doppelmord aus Gier?
Es spricht viel dafür, dass der Onkel von Sharon (8) und Chiara (11) die Mädchen ermordet hat. Motiv könnte ein Erbstreit sein.
München. Ist der Doppelmord von Krailling der Schlusspunkt eines Racheplans in einem Erbstreit? Es spricht viel dafür, dass der Onkel von Sharon und Chiara der Täter ist: Sein Blut wurde am Tatort gefunden, sein Körper zeigte auch mehr als eine Woche nach der Tat Verletzungen. Doch wieso der 50-Jährige seine Nichten tötete, will er bislang nicht verraten. Durch sein Schweigen bleibt offen, was genau in der Nacht zum 24. März geschah.
Nach den Worten des Chefs der Mordkommission machte der am Freitag Festgenommene bei Vernehmungen einen „distanzierten und desinteressierten“ Eindruck. Reue habe er keine gezeigt. Staatsanwältin Andrea Titz sieht allein durch die Spurenlage einen „dringenden Tatverdacht“.
Der Schwager der 41-jährigen Mutter der Kinder soll die beiden Mädchen heimtückisch getötet haben. Den entscheidenden Hinweis erhielt die Polizei aus dem Labor des Landeskriminalamts, wo eine Übereinstimmung zwischen einer freiwillig abgegebenen Speichelprobe des Onkels und Blut vom Tatort nachgewiesen wurde.
Treffen Medienberichte zu, gab es in der Familie Streit ums Geld. Auf der einen Seite standen der Onkel und seine Frau mit ihren vier Kindern. Sie sollen hoch verschuldet sein, die Frau krebskrank, eins der Kinder ebenfalls schwer krank heißt es. Auf der anderen Seite stand die Mutter, die mit dem Wirt einer benachbarten Gaststätte ihr neues Glück gefunden hatte. Sie soll sich mit dem Tatverdächtigen ums Familienerbe gestritten haben. Chefermittler Markus Kraus sagte dazu nur, er kenne die Gerüchte.