Jose Luis Rodríguez Zapatero: Ein Sozialist sagt Adios

Jose Luis Rodríguez Zapatero gibt auf. Bei der nächsten Parlamentswahl will Spaniens Ministerpräsident nicht mehr antreten. Wegen seiner sanften Art hatte der Parteichef der Sozialisten einst den Spitznamen „Bambi“ bekommen.

Dass er aber keineswegs ein scheues Reh ist, hat er seit seinem überraschenden Wahlsieg im März 2004 vielfach bewiesen. Damals zog er die spanischen Truppen aus dem Irak ab und handelte sich damit den Zorn der US-Regierung ein.

Nun, in der Wirtschafts- und Schuldenkrise, setzte der 50 Jahre alte Sozialist harte Sparmaßnahmen durch. Innenpolitisch packte der Jurist Themen an, die seine Vorgänger gescheut hatten. Seine Regierung wagte sich etwa an die Aufarbeitung der Franco-Diktatur (1939-1975) heran, stärkte die Rechte der Frauen, erleichterte Scheidungen, lockerte das Abtreibungsrecht und führte Homo-Ehe und Pflegegesetz ein. Oftmals geriet Zapatero in Konflikt mit der katholischen Kirche. Sein bislang größter politischer Rückschlag war der gescheiterte Friedensprozess mit der Eta 2006/2007. Heute ist die baskische Untergrundorganisation allerdings so geschwächt wie nie und erklärte im Januar eine „dauerhafte Waffenruhe“. dpa