Edmund Stoiber: Der Beharrliche

Edmund Stoiber, früherer CSU-Ministerpräsident von Bayern, hat vor knapp zwei Jahren den Job übernommen, die EU-Gesetzgebung auszumisten. Anschließend wurde es sehr ruhig um ihn. Doch das heißt nicht, dass der Entbürokratisierer vor der Aufgabe kapituliert hat.

In zwei Wochen wird er einen Katalog von Empfehlungen präsentieren, der mehr als 40 Milliarden Euro Einsparungen verspricht - etwa durch Wegfall buchhalterischer Pflichten für Kleinbetriebe.

Dafür gibt es anerkennende Worte aus der Wirtschaft. "Stoiber hat dazugelernt", meint der CDU-Europaabgeordnete Klaus-Heiner Lehne. Anfangs hätten die Experten zu sehr darauf Wert gelegt, es allen Recht zu machen. Mittlerweile aber sorge Stoiber durch sein beharrliches Betreiben mit dafür, dass die EU-Kommission selbst Erleichterungen vorschlägt.

Dass Stoiber mit seiner Art der Rede verschiedentlich Spott erntet und seine Fremdsprachenkenntnisse beschränkt sind, hat - entgegen allen hämischen Kommentaren bei Amtsantritt - seine Arbeit bei der EU nicht erkennbar beeinträchtigt. Dafür kam ihm seine langjährige Erfahrung als Polit-Profi zu Gute.