Einbetonierte Leiche in Hamburger Lokal: Koch gesteht Tat

Hamburg (dpa) - Es erinnert an eine Szene aus einem Krimi: Nach dem Fund einer einbetonierten Leiche im Fußboden eines Kellerrestaurants in Hamburg hat ein Koch des Lokals die Tat gestanden. Das teilte die Polizei mit.

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Laut Obduktion handelt es sich bei dem Opfer um einen 49-jährigen Mann, der durch einen Schuss in den Kopf getötet wurde.

Der 51 Jahre alte Tatverdächtige kam in Untersuchungshaft. Eine Richterin habe Haftbefehl wegen Totschlags erlassen, teilte die Polizei mit. Das Motiv für die Tat sei noch nicht bekannt, hieß es. Die Ermittlungen dauerten an.

Das polizeibekannte Opfer war Ende September von Familienangehörigen als vermisst gemeldet worden. In der Nähe des Tatorts im Stadtteil St. Georg hingen an Litfaßsäulen und Bäumen Suchplakate mit dem Gesicht des 49-jährigen Familienvaters. Nur wenige Meter weiter lag seine Leiche, eingemauert unter dem Boden des Restaurants ganz in der Nähe des Gästebereichs.

Laut einem Bericht des „Hamburger Abendblatts“ war das Lokal kurz nach dem Verschwinden des Opfers renoviert worden. Möglicherweise habe der Täter die Bauarbeiten genutzt, um die Leiche unauffällig verschwinden zu lassen, hieß es.

Blutspürhunde hatten in dem Restaurant angeschlagen. Die Ermittler mussten das im Fußboden verborgene Opfer zunächst freilegen. Mit schwerem Gerät, Schaufeln und Harken hatten die Beamten den zerbröselten Beton abgetragen.

Wie lange die Leiche in dem Restaurant lag, war zunächst unklar. Am Abend des 30. September hätten Zeugen den Mann noch in dem Lokal gesehen. Der Tatverdächtige galt auf Bewertungsplattformen im Internet als Unterhaltungskünstler und Multitalent in Küchen. Ein Nutzer beschreibt ihn als sympathischen und charmanten Mann. Das Restaurant im Bahnhofsviertel sei ein Geheimtipp, heißt es in zahlreichen Plattformen.