Eine Diva bis ins hohe Alter
Hollywood-Star Zsa Zsa Gabor wird am Sonntag 94 Jahre alt. Gesundheitlich steht es nicht gut um die gebürtige Ungarin.
Los Angeles. Sie dinierte mit Königen und Präsidenten, verführte Leinwandstars und Millionäre: Das „High Society“-Leben von Hollywood-Diva Zsa Zsa Gabor ist nur noch blasse Erinnerung. „Die letzte Party? Das ist mindestens zehn Jahre her“, sagt ihr achter Ehemann, Frédéric Prinz von Anhalt (67).
Am Sonntag, an Gabors 94. Geburtstag, lädt er zu einer Überraschungsparty ein. Am liebsten in ihre Villa in Bel Air, notfalls auch im Ronald Reagan UCLA Medical Center, wo die betagte Patientin seit Monaten immer wieder behandelt wird.
In dieser Woche wurde sie erneut ins Krankenhaus gebracht. Die Narbe an dem im Januar amputierten Bein ist entzündet, Gabor hat hohes Fieber. „Eigentlich kriegt sie nichts mehr mit, aber vielleicht freut sie sich doch“, hofft der Prinz.
Mit ihren Affären, ihrem extravaganten Lebensstil und der langen Liste von Ehemännern hatte Gabor einst Hollywoods Klatschspalten gefüllt. Ihre Karriere begann 1936 im Alter von 19 Jahren mit einem Schönheitswettbewerb und der Wahl zur Miss Ungarn. Sie absolvierte eine Ausbildung an der Wiener Musikakademie und folgte dann ihrer jüngeren Schwester nach Hollywood, um dort wie sie Schauspielerin zu werden.
In „Moulin Rouge“ (1952) durfte sie unter der Regie von John Houston ihren Co-Star José Ferrer verführen, in „Lili“ und dem Science-Fiction-Streifen „In den Krallen der Venus“ war sie schönes Dekor. Zuletzt trat sie 1996 in „Die Brady Family“ auf.
Im Jahr 2002 erlitt Gabor den ersten Schicksalsschlag: Damals wurde sie als Beifahrerin bei einem Unfall schwer verletzt. Nach einem Schlaganfall 2005 und einer Hüftoperation im vorigen Sommer ist sie bettlägerig. Schlagzeilen produziert das Paar dennoch: Zuletzt hieß es, Zsa Zsa und ihrem Mann gehe das Geld aus, die 28-Zimmer-Villa müsse verkauft werden. Der Prinz ist optimistisch, dass der Palast schnell einen Käufer finden wird. Trotz des stolzen Preises von 28 Millionen Dollar und der Auflage, dass Zsa Zsa Gabor bis zu ihrem Lebensende dort verweilen darf.
Von Anhalt selbst plant, seine Memoiren zu schreiben. Ein Thema: Das Alter seiner Frau: „Früher hat sie das entweder verschwiegen oder sich jünger gemacht“, erzählt der Ehemann. „Aber das ist jetzt wurscht, was soll man jetzt noch lügen?“