Einkauf am Reformationstag
Kirchen zwischen Konsum und Geisternacht.
Düsseldorf. Am Sonntag feiern die evangelischen Christen traditionell ihren Reformationstag. Doch statt Besinnung gibt es lärmendes Störfeuer nicht nur durch den US-Import der Halloween-Geisternacht. In zahlreichen Großstädten im Rheinland haben am Sonntag die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr geöffnet - in Düsseldorf, Köln, Essen, Krefeld und Solingen.
In der Landeshauptstadt und in Köln hat es gegen die Terminierung in den vergangenen Tagen Proteste gegeben. Die Entscheidung der Stadt sei "geistlos", meinte etwa der Düsseldorfer Superintendent Ulrich Lilie. Sein Kölner Kollege Rolf Domning zeigte sich "überrascht".
Die Einwände kommen recht spät angesichts des Umstands, dass verkaufsoffene Sonntage schon Anfang des Jahres von den Stadträten auch in Abstimmung mit den beiden großen christlichen Kirchen beschlossen werden. Kirchenvertreter mussten denn auch einräumen, das heikle Datum "schlicht übersehen" zu haben. mhs