Elfjähriges Mädchen getötet - Hintergründe weiter unklar
Neu Wulmstorf (dpa) - Nach dem gewaltsamen Tod eines elfjährigen Mädchens in Niedersachsen deutet vieles auf eine Familientragödie hin.
Nach Medienberichten soll es sich bei dem festgenommenen Tatverdächtigen um den 18 Jahre alten Bruder des Opfers handeln. „Das dementiere ich nicht, ich bestätige es aber auch nicht“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade, Kai Thomas Breas, am Dienstag. Der Polizei zufolge kommt der mutmaßliche Täter aus dem familiären Umfeld des Mädchens.
Die Leiche des Kindes war in der Nacht zum Samstag in einem Schuppen in Neu Wulmstorf entdeckt worden. Der junge Mann wurde kurz danach festgenommen. Weitere Einzelheiten will die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht nennen. Die Mordkommission wandte sich am Dienstag an die Öffentlichkeit. Sie sucht Zeugen, die helfen können, etwas über den letzten Tag im Leben des Mädchens zu erfahren.
Vor dem Haus der Familie lag am Dienstag ein Blumenstrauß mit Tulpen und Narzissen. Nachbarn zeigten sich schockiert von dem Verbrechen. Eine Frau schilderte den 18-jährigen Bruder des Opfers als freundlich und nett. Er habe sich stets rührend um seine drei Schwestern, auch um die Elfjährige, gekümmert, sagte sie. Ein Mann sprach davon, dass es ein Unglücksfall gewesen sein könnte. Vielleicht habe der 18-jährige seine Schwester beim Spielen unabsichtlich getötet und sie dann im Schuppen versteckt. Andere Bewohner der gepflegten Reihenhaus-Siedlung hielten sich mit Äußerungen zurück. „Hier ist schon viel zu viel gesagt worden“, meinte eine Frau aus dem Block nebenan.