Prozessauftackt: Frau soll Rentnerin erstickt haben
Dortmund. Am Dienstag beginnt der Mordprozess um eine Rentnerin, die im März 2011 in ihrer Dormunder Wohnung erstickt worden ist. Angeklagt ist, Ilona S., eine Bekannte der Verstorbenen.
Sie soll die Rentnerin mit einem Kissen erstickt haben. Lange war die Polizei von einem natürlichen Tod ausgegangen. Erst durch eine Spur vor einem Jahr ist klar, dass es sich um einen Mord handelt.
Weil Ilona S. unter erheblichem Fieber und Übelkeit litt, war sie am Dienstag nicht in der Lage, auszusagen: "Das geht heute nicht", sagte die 54-Jährige vor dem Dortmunder Schwurgericht und äußerte sich nicht zu den Vorwürfen.
Laut Anklageschrift soll sie im März 2011 die damals 84 Jahre alte Dame nach Hause begleitet und in ihrer Wohnung mit einem Kissen erstickt haben. Anschließend habe Ilona S. ihre EC-Karte gestohlen und in den Folgetagen rund 30.000 Euro von dem Konto abgehoben. Was für Ärzte und Angehörige jahrelang wie ein natürlicher Tod ausgesehen hatte, wurde erst durch eine Zeugenaussage vor einem Jahr zu einem Mordfall.
Die Angeklagte wurde bereits 2013 wegen eines ähnlichen Falles zu vier Jahren Haft verurteilt. Wenn sie das Gericht nun schuldig spricht, droht ihr eine lebenslange Haftstrafe von mindestens 15 Jahren. So könnte man bei ihr auch eine besondere Schwere der Schuld nachweisen, so das Dortmunder Gericht.