Elie Wiesel: Der Kämpfer

Der Friedensnobelpreisträger feiert am Dienstag seinen 80. Geburtstag.

Elie Wiesel war als 16-Jähriger die Nummer A-7713 im Stammlager Auschwitz. Von dort kamen er und sein Vater nach Buchenwald, und Elie musste den Schreien und dem Sterben seines Vaters zusehen, ohne ihm helfen zu können. Auch Mutter Sarah und eine kleine Schwester fielen dem nationalsozialistischen Ausrottungswahn zum Opfer.

Seither führt Elie Wiesel das Leben eines Davongekommenen, folglich das Leben eines Kämpfers gegen Gewalt, Unterdrückung und Rassismus. Hierfür erhielt er 1986 denn auch den Friedensnobelpreis, und am Dienstag kann er den 80.Geburtstag feiern.

Geboren wurde er 1928 in den Siebenbürger Karpaten. Nach dem Krieg kam er in ein Waisenhaus in Frankreich, studierte den Talmud, später Literatur und Philosophie an der Sorbonne. Seit 1963 US-Bürger, avanciert er zum Anwalt verfolgter Minderheiten in aller Welt.

Sein 1958 im Herder-Verlag erschienenes Buch "Die Nacht" über die Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz wurde millionenfach gelesen und übersetzt. Wenn Elie Wiesel auch dezidiert Position bezieht, verurteilt er nicht. "Man muss Partei ergreifen", weiß er, "Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer."