Europas Taxifahrer unter der Lupe des ADAC
Der Automobilclub testete Droschkenfahrer in mehreren Metropolen. Das Ergebnis ist mittelmäßig.
Düsseldorf. Taxifahrer sind unfreundlich, rücksichtslos und unhöflich. Wer hätte nicht schon warten müssen, weil ein Taxi in zweiter Reihe hielt, ohne dass ein Fahrgast aus- oder eingestiegen wäre? Wem wurde nicht schon von einem Wagen mit schwarz-gelbem Balken auf dem Dach die Vorfahrt genommen?
Alles böse Vorurteile? Immerhin gibt es jetzt dafür auch die passenden Beweise. Der ADAC hat in Europas Großstädten die Qualität der Miet-Chauffeure getestet.
Und das Ergebnis ist niederschmetternd. So niederschmetternd, dass die Taxifahrer einem fast schon wieder leid tun können. Aber es ist andererseits ja nun einmal auch nicht nett, den Fahrgast so lange warten zu lassen, bis die Stulle restlos verschlungen ist.
Es ist auch nicht höflich, ungefragt einen zweiten Fahrgast zusteigen zu lassen, einen Umweg zu fahren und die Taxe gleich doppelt abzurechnen. Noch nie erlebt? Gut. Dann sind Sie bisher halt weder in Amsterdam noch im slowenischen Ljubljana Taxi gefahren.
Der Fairness halber sei angemerkt, dass der Automobilclub in jeder Stadt nur jeweils zehn Testfahrten unternommen hat. Das ist wenig bei den Hunderten von Taxis in Rom, München, Hamburg, Köln oder Wuppertal. Und schwarze Schafe gibt es schließlich in jedem Berufsstand.
Dass die deutschen Droschkenkutscher in München, Köln, Berlin und Hamburg bei der Untersuchung mit am besten abschnitten, tröstet angesichts einer „4“ als Gesamtnote dennoch nicht unbedingt. Das ist kurz vor „ungenügend“, wie in Madrid, wo ein Fahrer seinen Gast 400 Meter vor dem Ziel absetzte. Diese Form von Kurzarbeit hat es sonst nirgendwo gegeben.