Fabian Hambüchen: Der Profi
Das Tragen der Fahne bei der Eröffnung war bis 2000 fast noch ein Politikum. Heute geht die Vorbereitung auf den Wettkampf vor.
Fabian Hambüchen hat in Peking ein großes Ziel. Olympisches Gold. Da soll jetzt bloß keiner mit der deutschen Fahne kommen.
Fahnenträger bei der olympischen Eröffnungsfeier in Peking sei kein Job für ihn, teilte der Welt- und Europameister mit. "Schönen Gruß an Herrn Bach, vielleicht trage ich sie ja bei der Abschlussfeier", sagte der 20-Jährige.
Aber bei der Eröffnungsfeier? Kein Thema. "Angesichts des bevorstehenden Wettkampfes wäre es geradezu dämlich, sechs Stunden bei der Eröffnung herumzustehen. Da gilt meine ganze Konzentration dem Vorkampf", sagte der Reck-Weltmeister nach dem Länderkampf in Dessau, bei dem er mit der neuen Weltbestmarke von 16,65 Punkten an seinem Paradegerät seine Favoritenstellung für Peking untermauerte.
Wie sich die Zeiten verändert haben. Vor den Spielen 2004 in Athen und 2000 in Sydney war das Tragen der Fahne fast noch ein Politikum, 2008 in Peking geht Fabian Hambüchen der Sport vor.
Und das ist auch gut so. Olympische Medaillen lassen sich schließlich vermarkten, Olympia ist ein Geschäft für Profis. Das Fahnentragen taugt da allenfalls noch zum besinnlichen Vortrag in der Verwandtschaft.