Farrah Fawcett kämpfte bis zuletzt
Die US-Schauspielerin aus „Drei Engel für Charlie“ ist an ihrer Krebserkrankung gestorben. Sie wurde 62 Jahre alt.
Los Angeles. Bis zum Schluss wollte Farrah Fawcett nicht aufgeben: "Ich muss wieder gesund werden - so viele Leute beten für mich." Doch nach fast drei Jahren hat der Darmkrebs gesiegt. Am Donnerstag erlag die US-Schauspielerin in Los Angeles ihrer Krankheit. Sie wurde 62 Jahre alt.
Als Jill Munroe in der weltweit erfolgreichen TV-Krimiserie "Drei Engel für Charlie" hatte Fawcett einst Karriere gemacht. Mit ihrer blonden Löwenmähne und dem strahlenden Lächeln wurde sie zum Idol der 70er Jahre. "Statt schweren Parfüms verströmte sie Fitness, statt Geheimnissen versprach sie sportliche Gesundheit bis in die Haarspitzen", kommentierte ein Kritiker damals.
Frauen saßen vor dem Fernseher, weil Fawcett Selbstbestimmung und Unabhängigkeit demonstrierte. Männer hatten andere Prioritäten. Ein Poster der Texanerin im roten Badeanzug verkaufte sich zwölf Millionen Mal - bis heute eine Rekordauflage.
1977 gab sie ihre Rolle in "Charlie’s Angels" nach 21 Folgen auf, sie wollte sich als Charakterdarstellerin profilieren. 1984 brillierte sie im Film "Das brennende Bett" in der Rolle einer verzweifelten Mutter, die nach langem Ehemartyrium ihren Mann mit Benzin übergießt. Für ihre Darstellung der Millionenerbin Barbara Hutton in "Armes reiches Mädchen" gewann sie 1988 einen Golden Globe.
Privat lebte Fawcett auf einer Achterbahn der Gefühle. Nach einer gescheiterten Ehe mit Filmstar Lee Majors führte sie mit ihrem Leinwandkollegen Ryan O’Neal ("Love Story") 17 Jahre lang eine der wildesten Hollywood-Beziehungen: Liebe, Prügeleien, Alkohol und Drogen. 1997 trennte sich das Paar, zumindest vorläufig.
Bald darauf traf sie eine Reihe von Schicksalsschlägen: Fawcetts Schwester starb an Lungenkrebs. 2001 wurde bei Ryan O’Neal eine inzwischen überwundene Leukämie diagnostiziert. Und 2006 stellten die Ärzte auch bei ihr Krebs fest - eine seltene Form des Darmkrebses. "Ich glaube fest daran, dass man mit positivem Denken auch die größten Herausforderungen überwinden kann", sagte sie damals.
Zunächst ging es gut. Nach einer harten Strahlen- und Chemotherapie erklärten die Ärzte sie an ihrem 60. Geburtstag 2007 für geheilt. Doch schon drei Monate später kam die Krankheit zurück, aggressiver denn je. Enttäuscht von den Behandlungsergebnissen in den USA suchte die Schauspielerin in Deutschland Hilfe. Zeitweise ließ sie sich an der Frankfurter Uniklinik mit einer Chemotherapie und am Tegernsee mit einer alternativen Methode behandeln, die in den USA nicht zugelassen ist.
Der wohl wichtigste Beistand für Farrah Fawcett war aber der frühere Partner Ryan O’Neal (68). Das einstige Paar war schon während seiner Leukämie-Erkrankung wieder zusammengewachsen, nun wich er kaum noch von ihrer Seite. Auch in der Stunde ihres Todes war er bei ihr.