Fernsehen: Ulla Kock am Brink ist zurück
Nach fünf Jahren hinter den Kulissen präsentiert die Moderatorin wieder eine TV-Show.
Düsseldorf. Frau Kock am Brink, man hat Sie in den vergangenen Jahren kaum mehr im Fernsehen gesehen - was haben Sie eigentlich gemacht?
Kock am Brink: Na, Fernsehen! Nur eben hinter den Kulissen. Ich habe zum Beispiel für die Doku "Mitten im Leben" gearbeitet. Außerdem produzierten wir Tests für "Punkt 12", vor allem für eine weibliche Zielgruppe. Ich war also gut ausgelastet. Und dann kam die Anfrage von Sat.1. Im Prinzip hieß es: Wenn Du Lust hast, "Die perfekte Minute" zu machen, bist Du dabei.
Kock am Brink: In diesen Kategorien denke ich nicht. Es gibt da keine Trennlinie. Ich habe auch in den letzten Jahren einfach meine Arbeit gemacht und mich nie unausgefüllt gefühlt, weil ich nichts moderiert habe. Nach der großen Aufmerksamkeit, die man mir damals zollte, war es durchaus angenehm, im Büro zu sitzen und neue Formate zu entwickeln und zu betreuen. Gleichzeitig habe ich die Arbeit vor der Kamera aber durchaus vermisst.
Kock am Brink: Was mir gefällt, ist, dass mit sehr kleinen Ideen viel bewirkt wird. Es kann faszinierend sein, dass jemand nur durch Pusten zwei Federn in der Luft halten muss. Warum ist das so faszinierend? Weil es unter Umständen um 250000 Euro geht.
Kock am Brink: Er braucht Nervenstärke und Motivation. Und eine gewisse Leichtigkeit. Humor sollten die Teilnehmer auch haben, vielleicht auch, weil die Spiele manchmal kurios anmuten.
Kock am Brink: Ich denke, "Die perfekte Minute" besitzt einen völlig anderen Charakter. Es gibt keinen Konkurrenzgedanken, es ist eher eine "weiche" Show.
Kock am Brink: Natürlich ist der Druck in den letzten Jahren größer geworden. Die Quote muss stimmen. Im Übrigen bei Privatsendern wie bei Öffentlich-Rechtlichen. Ich habe aber das Gefühl, dass der Sender an das Konzept glaubt und uns Zeit geben wird. Aber Fernsehen ist ein Hire-&-Fire-Geschäft. Jammern ist da einfach nicht.
Kock am Brink: Wenn mir jemand sagt, dass sich das Niveau verschlechtert habe, kann ich nur lachen. Das ist Quatsch. Es gibt eine unglaubliche Brandbreite an Qualitätsfernsehen. Aber Sie haben Recht, im Showbereich ist es schwerer. Da ist es etwas flacher geworden.
Kock am Brink: Boulevardmagazine interessieren mich nicht. Und bei den Regionalsendern ärgere ich mich manchmal ein bisschen. Das sieht oft noch so aus wie 1970, da denke ich manchmal: das würde doch auch spritziger gehen.
Kock am Brink: Eine unglaubliche. Die Geborgenheit im Ritual. Wir waren vier Kinder, dazu kamen zwei erwachsene, aber lebendige Eltern und drei Hunde. Wenn "Bonanza" oder "Flipper" kam, war Ruhe. Fernsehen bedeutete Frieden. Und das Gefühl habe ich heute immer noch.