Fischen im Ruhrgebiet
Papiere zum Strukturwandel im Ruhrgebiet existieren genug. Das hat gestern der Gelsenkirchener Oberbürgermeister Frank Baranowski bestätigt — der ist seit 2004 im Amt. Man wird der SPD nicht vorwerfen können, das Ruhrgebiet nicht im Blick zu haben.
Es ist auch nicht verwerflich, neue Strategien zu entwerfen, wie Solidarmittel sinnvoll umverteilt werden könnten — der Osten ist lange nicht mehr allein und in Gänze bedürftig. Aber: Es ist doch erstaunlich, dass die SPD die Forderung direkt vor der Bundestagswahl erhebt. Wer ist der Adressat? Eine erneute große Koalition mit SPD-Beteiligung? Oder verhallt die Initiative bald in schwarz-gelbem Frohsinn? Dieser Vorstoß ist wohl zuerst ein Versuch, die potenziell gefrusteten AfD-Wähler des Ruhrgebiets auf die Schulz-Seite zu ziehen.