Flugzeug-Havarie legt Airport Stuttgart stundenlang lahm
Stuttgart (dpa) - Ein von der Landebahn abgekommenes Flugzeug hat den Betrieb auf dem Stuttgarter Flughafen für vier Stunden komplett lahmgelegt. Tausende Passagiere mussten auf dem Airport zum Ferienstart in Baden-Württemberg und Bayern stundenlange Verspätungen und Behinderungen hinnehmen.
Erst am Nachmittag nahm der Flughafen den Betrieb wieder auf, die Behinderungen dauerten jedoch bis zum Abend an. Eine Boeing aus dem bulgarischen Varna war nach der Landung am Vormittag beim Verlassen der Landebahn vom Rollweg abgekommen und auf einer Grünfläche im Gras stecken geblieben.
Das Flugzeug stand so nahe an der Landebahn, dass andere Maschinen weder starten noch landen konnten, sagte Flughafengeschäftsführer Walter Schoefer der Deutschen Presse-Agentur. Die Passagiere konnten nach seinen Angaben die Maschine unverletzt über Treppen verlassen.
Zunächst hatte der Flughafen angekündigt, nach zwei Stunden den Betrieb wieder aufzunehmen. Doch auch am Nachmittag blieb der Airport außer Betrieb. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig. Weil die Erde neben dem Rollfeld wegen Starkregens in der Nacht aufgeweicht war, sank das Flugzeug so stark in den weichen Untergrund ein, dass es sich von alleine nicht mehr fortbewegen konnte.
Der Flughafen musste zahlreiche Flüge streichen und umleiten. Von den insgesamt 297 für heute geplanten Starts und Landungen wurden den Angaben zufolge rund 20 gestrichen, rund 50 Flüge seien verspätet gewesen oder umgeleitet worden.
Die Fluggesellschaft Eurowings teilte mit, die Stuttgarter Flüge würden auf den Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden gelotst. Durch den Vorfall in Stuttgart sei es im gesamten Flugnetz zu Verspätungen und Behinderungen gekommen.
Flugreisende kritisierten die Informationspolitik am Flughafen. Die Passagiere, die auf ihre Flüge warteten, seien im Unklaren gelassen worden. Die Internetseite des Stuttgarter Flughafens war wegen der zahlreichen Anfragen zeitweise überlastet.