Flugzeugabsturz in Nepal: Opfer wurden nach Kathmandu gebracht

Die Opfer - darunter 12 Deutsche - sind noch nicht identifiziert worden. Es ist noch unklar, wann die Toten in die Heimat überführt werden können.

Kathmandu. Beim Absturz einer zweimotorigen Passagiermaschine sind am Mittwoch im Himalaya 18 Menschen ums Leben gekommen, darunter 12 deutsche Urlauber. Die Maschine habe sich im Landeanflug auf den knapp 3000 Meter hoch gelegenen Flughafen Lukla in Nepal befunden, als das Unglück geschah, teilte die staatliche Flugsicherung mit. Nur der Pilot habe den Absturz überlebt.

Zum Unfallzeitpunkt soll das Wetter schlecht gewesen sein.Die Ursache für den Absturz der Passagiermaschine könnte nach Angaben derbetroffenen Yeti Airlines plötzlich aufgetretener Nebel gewesen sein.Wie die nepalesische Fluggesellschaft am Mittwoch auf ihreInternetseite mitteilte, war die zweimotorige Maschine vom Typ TwinOtter um 6.51 Uhr Ortszeit vom Flughafen in der Hauptstadt Kathmandu inRichtung Lukla abgeflogen.

Als der Pilot eine halbe Stunde später in der Hochgebirgsregion zurLandung ansetzte, hätte nach Berichten von Augenzeugen plötzlichaufgetretener Nebel die Sicht in der Hochgebirgsregion massivbehindert. Die Maschine sei dann um 7.31 Uhr Ortszeit verunglückt. DenAngaben zufolge waren vor dem Absturz bereits zwei Maschinen von YetiAirlines sicher auf dem Flughafen Lukla gelandet.

Der 150 Kilometer nordöstlich von Kathmandu gelegene Flughafen Lukla ist Ausgangspunkt für Touren zum Mount Everest. Er zählt zu den gefährlichsten der Welt, da die Start- und Landebahn an der einen Seite von einem steilen Abhang, an der anderen von einer Felswand begrenzt wird.

Die Deutschen - unter ihnen sechs Frauen - hatten eine Trekking- Tour gebucht, hieß es in Lukla. Außer ihnen starben zwei Australier und vier Nepalesen. Bei den deutschen Opfern handele es sich um eine Reisegruppe, die mit dem Münchner Veranstalter „Hauser Exkursionen“ in das Gebiet gereist war, teilte die Partner-Organisation „Lama Excursions“ in Kathmandu mit.

Den Angaben zufolge kamen die Opfer aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland- Pfalz, Sachsen-Anhalt und Sachsen. „Die Gruppe ist von uns. Wir sind geschockt“, sagte eine Sprecherin des Reiseveranstalters dem Hörfunkdienst der dpa am Mittwoch in München.

Noch sind die Opfer nicht identifiziert worden. Dazu wurden diebis zur Unkenntlichkeit verbrannten Leichen in die Hauptstadt Kathmandugebracht.

Wann die Toten in ihre Heimat überführt werden können, ist nach Angabender Sprecherin unklar. „Das hängt davon ab, wann die Identifizierungabgeschlossen ist“, sagte sie. Auch das Auswärtige Amt in Berlinbestätigte die Identität der Toten bislang nicht. Die Regierung inNepal setzte eine Sonderkommission ein, um die Ursache des Absturzesder Maschine vom Typ Twin Otter zu untersuchen. Deren Bericht werdejedoch erst in zwei Monaten erwartet, hieß es.

Nach Informationen der Flugsicherung war die kanadische Propellermaschine vom Typ Twin Otter beim Landeanflug auf die nur etwa 500 Meter lange Bahn abgestürzt. Die genaue Unfallursache wird derzeit untersucht. Bei gutem Wetter starten und landen nach Angaben von „Hauser Exkursionen“ 20 bis 40 Flugzeuge täglich in Lukkla. „Im Frühjahr und Herbst veranstalten wir etliche Touren in das Gebiet“, sagte die Sprecherin.

Die private Fluggesellschaft Yeti Airlines wurde 1998 gegründet undfliegt zahlreiche entlegene Ziele in Nepal an. Der Tourismus ist fürNepal ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Seit dem Ende des Bürgerkriegszwischen den Maoisten und der Regierung vor zwei Jahren steigen dieBesucherzahlen. Dieses Jahr wird mit rund 500. 000 Nepal-Touristengerechnet. Die meisten kommen für Wandertouren im Himalaya-Gebirge.Eine der beliebtesten Touren ist der Everest Base Camp Trek, der vonLukla zwei Wochen durchs Gebirge bis zum Basislager derEverest-Bergsteiger führt.