"Friedvolle" Weihnachten: Überfälle mit Hämmern und Messern - Toter in Bayern
Brutale Attacken mit Hämmern und ein tödlicher Messerangriff halten die Polizei an Weihnachten in Atem. Mehrere Menschen werden verletzt. In Bayern stirbt ein 15-Jähriger.
Berlin (dpa). Gewalt am Fest der Liebe: Auch dieses Jahr musste die Polizei an den Weihnachtsfeiertagen immer wieder ausrücken. In Krefeld überfiel ein Rentner seine Nachbarin und verletzte die alte Dame mit einem Hammer schwer. In Bayern wurde ein Jugendlicher bei einer Familienfeier von seinem Cousin erstochen. In Brandenburg schlug ein Fahrgast in einem Regionalexpress ohne erkennbaren Grund mit einem Hammer auf einen Mitreisenden ein.
Der 15-jährige Jugendliche war am ersten Weihnachtsfeiertag im bayerischen Weisendorf bei einem Familientreffen mit seinem Cousin aneinandergeraten. Der 20-Jährige soll ein Klappmesser gezogen und seinem Kontrahenten tödliche Stichwunden zugefügt haben. Der Tatverdächtige wurde nach Polizeiangaben festgenommen. Das Amtsgericht Erlangen erließ gegen ihn Haftbefehl wegen Verdachts des Totschlags.
In Krefeld hatten Anwohner an Heiligabend aus einer Wohnung Hilferufe gehört und die Rettungskräfte verständigt. Feuerwehr und Polizei fanden die 82-jährige Bewohnerin mit schweren Kopfverletzungen. Sie konnte noch berichten, dass ihr ein Nachbar mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen habe. Der angetrunkene 74-Jährige wurde festgenommen. Er bestritt die Tat. Die Ermittler vermuten, dass der Mann die Nachbarin berauben wollte.
Ebenfalls mit einem Hammer hat ein 51-Jähriger am Heiligabend in einem Regionalexpresszug nahe Berlin einen Mitreisenden plötzlich angegriffen und schwer verletzt. Am Bahnhof Rangsdorf in Brandenburg sei der Täter zugestiegen und habe zunächst im Abteil des 26-Jährigen Platz genommen. Dann sei er auf den Berliner zugegangen und habe ihm mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Dienstag in Potsdam mit. Das Opfer kam in ein Krankenhaus. Der Täter wurde in die Psychiatrie eingewiesen.
Ein 28 Jahre alter Mann wurde Heiligabend in Essen durch einen Stich in den Brustkorb lebensgefährlich verletzt. Ein 37-Jähriger erlitt Stiche und Schnitte im Gesicht. Der mutmaßliche Täter ist nach Polizei-Angaben ein 38 Jahre alter Mann, der möglicherweise aus Notwehr gehandelt hat. Der Streit hatte in einer Spielhalle begonnen. Grund sollen Eifersüchteleien um eine Frau gewesen sein.
Bei einem Streit in Kerpen bei Köln stach ein Mann am ersten Weihnachtsfeiertag mehrfach auf ein 23-jähriges Opfer ein. Die Hintergründe seien noch unklar, berichtete die Polizei Köln. In einem weiteren Fall verletzte ein 52-jähriger Wohnungsinhaber in Köln-Porz bei einer Weihnachtsfeier im Streit einen 47-jährigen Gast mit dem Messer am Hals.
Wegen zu lauter Musik eskalierte am ersten Weihnachtstag ein Streit unter Nachbarn in Castrop-Rauxel. Einer der beiden Streithähne (40 und 41 Jahre) wurde mit einem Messer schwer verletzt und musste operiert werden, wie die Staatsanwaltschaft Dortmund und das Polizeipräsidium Recklinghausen berichteten. Der Täter hatte selbst die Polizei informiert.
Gerade einmal zehn Jahre alt war ein Junge, der an Heiligabend seine Mutter in Baden-Württemberg mit einem Messer bedrohte. Die hilflose Frau wählte den Notruf. Als die Beamten in der Wohnung im Kreis Offenburg eintrafen, seien sie ebenfalls von dem Kind bedroht worden.
Am Bodensee in Tettnang stieß ein Mann seine Ehefrau so heftig zu Boden, dass sie mit dem Hinterkopf aufschlug und benommen liegen blieb. Bei einer Freiburger Familie endete das Weihnachtsfest schon einen Tag vor Heiligabend im Chaos. Ein Elfjähriger hatte die Polizei um Hilfe gerufen, weil sein Vater ausgerastet war. Der 35-Jährige soll die Mutter des Jungen geschlagen und mit einem Messer bedroht haben.