Fünfeinhalb Jahre Haft: Mutter tötet Zweijährige mit Methadon
Aachen (dpa). Weil sie ihre kleine Tochter mit einer Überdosis des Drogenersatzstoffs Methadon getötet hat, muss eine alleinerziehende Mutter fünfeinhalb Jahre in Haft. Das Landgericht Aachen verurteilte die früher kokain- und heroinabhängige Frau am Montag wegen Körperverletzung mit Todesfolge und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Sie habe die kränkelnde und quengelnde Zweijährige ruhigstellen wollen, stellten die Richter in der Urteilsbegründung fest. Die 29-Jährige sei überfordert gewesen. Schon einmal zuvor habe sie dem Kleinkind Methadon und ein Beruhigungs- und Schlafmittel eingeflößt. Dass das Kind die bittere Flüssigkeit unbemerkt von der Mutter eingenommen haben könnte, schloss das Gericht aus.
Die Angeklagte selbst hatte ausgesagt, ihr Kind schlafen gelegt und es dann leblos in seinem Bettchen liegend vorgefunden zu haben. Eigenen Aussagen zufolge hat sie Methadon öfter mit nach Hause bekommen, um es dort einzunehmen. Das Behältnis mit einem besonders komplizierten Verschluss habe sie stets an einem sicheren Ort aufbewahrt.