Neonazi-Überfall: Anklage fordert Haft- und Bewährungsstrafen
Dortmund (dpa). Drei Jahre nach einem Neonazi-Überfall auf ein linkes Szene-Lokal in Dortmund hat die Staatsanwaltschaft am Montag Bewährungs- und Gefängnisstrafen von bis zu 26 Monaten beantragt.
Die neun Angeklagten sollen im Dezember 2010 vor der Gaststätte randaliert haben. Eine Person verlor durch Schläge, Tritte und Messerstiche das Bewusstsein.
Wichtigstes Beweismittel der Staatsanwaltschaft sind die Aufzeichnungen einer Überwachungskamera. Eine Gutachterin hatte Bilder ausgewertet und die Täterschaft der Angeklagten als sehr wahrscheinlich oder sogar höchst wahrscheinlich bezeichnet. Die Urteile werden voraussichtlich Ende April gesprochen.
Einer der Angeklagten ist ein wegen Totschlags vorbestraftes Mitglied der Dortmunder Skinhead-Szene. Er war nach fünf Jahren Haft erst kurz vor der Tat auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen worden. Die Verteidiger halten das Videomaterial für nicht verwertbar und für zu schwammig.