Einbetonierte Frauenleiche: Anklage gegen Stiefvater erhoben
Die Ermittlungen wegen Mordes dauern an.
Essen/Gelsenkirchen (dpa) - Im Fall der einbetonierten Frau aus Gelsenkirchen hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Stiefvater erhoben. Sie beschuldigt ihn des sexuellen Missbrauchs Schutzbefohlener. Wie die Staatsanwaltschaft Essen am Montag mitteilte, soll er die damals noch jugendliche Stieftochter zwischen 2004 und 2008 fünfmal sexuell missbraucht haben.
Die Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts, sie Anfang des Jahres ermordet zu haben dauern weiter an. Im Februar war die Leiche der 23 Jahre alten Frau gefesselt und einbetoniert in einer Grube in einem Kleingarten in Essen gefunden worden.
Unter Mordverdacht stehen ihr 47 Jahre alter Stiefvater und Vater ihrer kleinen Tochter sowie ihr 21 Jahre alter Halbbruder. Beide sitzen in Untersuchungshaft. Das Ermittlungsverfahren wegen sexuellen Missbrauchs gegen den Stiefvater war bereits im Herbst 2013 eröffnet worden.
„Wir hatten nie Anhaltspunkte für Gewaltanwendung oder Anhaltspunkte dafür, dass er Gewalt anwenden könnte“, sagte die Essener Oberstaatsanwältin Anette Milk am Montag. Der Missbrauch des Mädchens soll in der damaligen gemeinsamen Heimat Kamenz in Sachsen passiert sein, als sie zwischen 14 und 18 Jahre alt war. Später zeugte er ihr heute drei Jahre altes Kind.