Rosige Zeiten für einen tollen Teint - Rouge richtig verwenden
Hamburg (dpa/tmn) - Zu viel Farbe auf der Wange kann ein Gesicht künstlich wirken lassen. Aber genau dosiert und richtig platziert ist Rouge ein tolles Mittel, um die Züge ein wenig nachzumodellieren.
Hier sind die Tricks, wo man den Pinsel ansetzen sollte.
Marie Antoinette war ein echtes It-Girl ihrer Zeit. Die Ehefrau des französischen Königs Ludwig XVI. setzte nicht nur modisch Trends, sie machte im 18. Jahrhundert auch das „Rougieren“ der Wangen salonfähig. Rote Farbe auf den Wangen setzte damit einen starken Kontrast zu der damals angesagten weiß geschminkten Haut.
Heute schwören schönheitsbewusste Frauen zwar auf einen ganz natürlich wirkenden Teint, auf Rouge verzichten wollen viele jedoch nicht. „Fast 40 Prozent der Frauen verwenden Rouge regelmäßig“, nennt Martin Ruppmann, Geschäftsführer des VKE-Kosmetikverbandes, Zahlen aus einer Umfrage von TNS-Infratest. „Rund ein Drittel greifen zu diesem Beauty-Accessoire, wenn sie ausgehen oder ein Date haben.“
In den aktuellen Make-up-Kollektionen für den Winter war Rouge bei quasi allen Herstellern ein großes Thema. Interessant dabei ist vor allem, wie raffiniert die Produkte mittlerweile geworden sind. Rouge setzt sich etwa aus mehreren, fein aufeinander abgestimmten Farben zusammen. Diese Multitalente können viel mehr als nur einen sanften Hauch von Rot auf die Wangen zu zaubern: Sie geben dem Gesicht Kontur, schenken der Haut einen zarten Schimmer und lassen Spuren von Müdigkeit im Handumdrehen verschwinden. Darüber hinaus ist Rouge ideal, um kleine Korrekturen an der Gesichtsform vorzunehmen.
Der Berliner Visagist Peter Arnheim nennt einige Grundregeln: „Dunkel nimmt zurück, hell hebt hervor“, erläutert er. „Das bedeutet: Partien, die ich kaschieren möchte, werden mit dunklem Rouge geschminkt, diejenigen Partien dagegen, die ich betonen möchte, mit hellerem Rouge.“ Für jede Gesichtsform gibt es Tricks: „Bei einem ovalen Gesicht kann man das Rouge schräg nach oben hin auf dem Wangenknochen platzieren — in einer gedachten Linie vom Mundwinkel bis zum Ohr“, erläutert die Visagistin Iris Langen aus Hamburg. „So wirkt das Gesicht schön schmal.“
“Alternativ sehen zu dieser Gesichtsform auch die sogenannten Apfelbäckchen gut aus.“ Dafür gibt Langen ein wenig Rouge auf die Wangenmitte. „Das macht ein zu ovales Gesicht etwas runder und zaubert einen frischen Look.“ Ein rundes Gesicht dagegen kann Rouge nicht so flächig wirken lassen: Dafür wird die Farbe leicht unterhalb der Wangenknochen aufgetragen. Wieder etwas anders schminkt man mit Rouge bei einem eckigen Gesicht, das oft zu herb wirkt. Hier wird das Puder oder das Mousse seitlich am Wangenknochen platziert und nach unten hin verstrichen. Das nimmt den Blick von einem markanten Kinn.
In welcher Farbe man das Rouge wählt, hängt vor allem vom Hauttyp ab: „Ideal für hellhäutige Frauen mit hellen Haaren sind Töne wie Rosé, Apricot, Altrosa oder Pfirsich“, gibt Iris Langen eine Orientierungshilfe. „Bei dunkleren Typen darf die Farbe für das Rouge ruhig kräftiger sein - wie Koralle, Terrakotta, Rostbraun oder Pink.“