Fußballer mit dem Zollstock zum Auswärtsspiel
Bei einem Oberligaspiel waren die Tore zu klein. Jetzt wird auf den Plätzen nachgemessen.
Wuppertal. Generationen von Fußballern kennen das Problem. Sie wollen einen Treffer landen, aber aus unerfindlichen Gründen fliegt der Ball über die Latte. Ein Fall vor der Spruchkammer des Fußballverbands Niederrhein liefert nun die Ausrede - vermutlich ist das Tor zu klein. Denn Tor ist nicht Tor, weil die Höhe der Fußballtore nicht immer den Vorgaben entspricht. Die Regel lautet: Die Unterkante der Querlatte ist 2,44 Meter vom Boden entfernt.
Den Regeln entsprachen die Tore beim Oberligaspiel zwischen Germania Dattenfeld und dem SV Straelen nicht. Weil sie nur 2,30 bzw. 2,27 Meter maßen, wurde die Partie neu angesetzt. Sehr zum Unwillen der Dattenfelder, die trotzdem getroffen hatten. Dattenfelds Teamchef Frank Gillen hat nun bei Auswärtsspielen ein Messband dabei. In Essen und Wuppertal will er Abweichungen von elf und zehn Zentimetern festgestellt haben.
Gillens Verdacht hat Hektik in den Fußball-Hochburgen ausgelöst. Zunächst kam das Dementi aus Essen. In Wuppertal stellte man eine Abweichung von zwei Zentimetern bei einem der beanstandeten Tore fest und reparierte es. Die Stadt Wuppertal will auf allen städtischen Sportanlagen Maß nehmen, was Nachahmer finden könnte. Schließlich stehen aufgrund des Urteils die Tore für Proteste verhinderter Torjäger überall weit offen.