Gerhard Papke: Der Standhafte

Gerhard Papke, seit 2005 Fraktionschef der FDP im Düsseldorfer Landtag, hat gute Chancen, als derjenige in die Geschichte einzugehen, der letztlich die rot-grüne Minderheitsregierung in NRW beendete — mutmaßlich um den Preis der eigenen Zukunft im Landtag.

Auch, wenn es vor wenigen Tagen noch eher nach dem Gegenteil ausgesehen hatte. Da war der 1961 in Recklinghausen geborene Liberale noch auf vermeintlichen Kuschel-Kurs mit der Landesregierung gegangen und hatte Kooperationsbereitschaft signalisiert — falls Rot-Grün zu Einsparungen bereit sei. Zu diesen Einsparungen ist es nicht gekommen. Deshalb gab Papke das Motto aus, beim Haushalt gehe es um gesunde Staatsfinanzen, das sei ein Markenzeichen der FDP — und stimmte mit seiner Fraktion geschlossen gegen den Haushalt. „Ich war noch nie so stolz, Vorsitzender dieser Fraktion zu sein“, sagte Papke nach der Abstimmung. Wohl auch in dem Bewusstsein, dass diese Fraktion im kommenden Landtag wohl nicht mehr vertreten sein wird. Was der verheiratete Papke, der einst in Bochum Politik und Wirtschaftsgeschichte studierte, künftig machen wird, ist noch offen. hk