Abschied von Fernsehstar Heinz Schenk

Wiesbaden (dpa) - Der Fernsehstar und Unterhaltungskünstler Heinz Schenk ist am Donnerstag in Wiesbaden beigesetzt worden. In einer schlichten Trauerfeier nahmen Weggefährten, Freunde und Nachbarn Abschied von dem langjährigen Gastgeber der ARD-Unterhaltungssendung „Zum blauen Bock“.

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Schenk war am 1. Mai im Alter von 89 Jahren einem Schlaganfall erlegen. Seine letzte Ruhestätte fand er an der Seite seiner Frau Gerti, die im Dezember 2013 gestorben war.

„Wir trauern um Heinz Schenk, den Freund, den großartigen Menschen“, sagte die Mainzer Fastnachtssängerin Margit Sponheimer vor etwa 60 Trauergästen. Sie war mit dem 1924 in Mainz geborenen Schenk befreundet gewesen.

Abschied von Entertainer Heinz Schenk
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„Er ist für viele Menschen ein Stück Lebensgeschichte“, sagte Manfred Krupp, Fernsehdirektor des Hessischen Rundfunks (hr). Er würdigte Schenk als höchst professionellen Schauspieler, Sänger, Moderator und Komiker. Dessen große Zeit waren die Jahre von 1966 bis 1987, als er die volkstümliche Unterhaltungssendung „Zum Blauen Bock“ moderierte.

Schenk wurde damit ähnlich wie Hans-Joachim Kulenkampff oder Peter Frankenfeld zu einer prägenden Figur der bundesdeutschen TV-Geschichte. Seine Sketche vor typisch hessischer Kulisse mit Apfelwein und Bembel machten ihn zum Inbegriff des „hessischen Schlappmauls“. „Er hat das Bild von Hessen geprägt“, sagte Krupp.

Auch Künstler, die in Schenks Sendungen oder Konzerten aufgetreten waren, kamen zu der Trauerfeier. „Dass der Heinz Schenk jetzt auch gestorben ist, da können wir alle nichts machen“, sagte sichtlich bewegt Rosi Jacobs (73), zweitälteste der einstmals vier Jacob Sisters.

„Ich bin mit ihm viel auf Tournee gewesen“, berichtete die fast 95-jährige und noch sehr fitte Sängerin Maria Mucke. „Wir haben immer gelacht.“ Auch das Schlagerduo Judith & Mel und Moderator Günter Wewel („Kein schöner Land“) nahmen teil. Schlagersänger Roberto Blanco schickte einen Kranz, ebenso Hape Kerkeling, in dessen Film „Kein Pardon“ Schenk 1992 mitgespielt hatte.

„Sein Name wird weiterleben“, sagte Schenks langjähriger Manager Horst Klemmer der dpa. Er hatte den Fernsehstar fast 40 Jahre betreut. Als Vermächtnis soll eine „Heinz-Schenk-Stiftung für junge Unterhaltungskünstler“ Nachwuchstalenten bei Ausbildung und Berufsstart helfen. Aus Schenks umfangreichem Ton- und Videoarchiv will der hr nach Klemmers Angaben ein kleines Museum einrichten.

Durch Schenks Lieder zog sich bei aller Fröhlichkeit oft ein melancholischer Zug, so in „Es ist alles nur geliehen.“ Zum Schluss der Trauerfeier erklang seine Stimme vom Band: „Ein alter Clown, der hat jetzt Pause. (...) Die Show ist aus.“