Das „Quizduell“ bekommt eine zweite Chance
Berlin (dpa) - Die ARD-Vorabendshow „Quizduell“ bekommt nach ihrem verpatzten Start vom Montag eine zweite Chance. Die ARD will am Dienstag (18.00 Uhr) die zweite Ausgabe senden, teilte die Programmdirektion in München mit.
Ob die Zuschauer sich jetzt im Gegensatz zur Premiere mit ihrer „Quizduell“-App an der Sendung beteiligen können, war unklar.
Am Dienstag stand noch nicht fest, warum sich die App-Nutzer nicht live an der Show beteiligen konnten. Es werde weiter fieberhaft Ursachenforschung betrieben, sagte ein Sprecher der ARD-Programmdirektion. Ob wirklich ein Hackerangriff der Grund für die technischen Probleme am Montagabend gewesen sei, wie von Moderator Jörg Pilawa in der Sendung verkündet, war offen.
„Zur Premiere hatten wir einige Pannen, vor allem aber haben wir eine unterhaltsame Quiz-Show mit einem hervorragenden Moderator gesehen“, teilte ARD-Vorabendkoordinator und NDR-Programmdirektor Frank Beckmann am Dienstag mit. „Das Risiko war hoch, das war allen Beteiligten klar. Die Idee des „Quizduells“ bleibt aber gut - wir bleiben dran.“
1,61 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 9,1 Prozent) hatten am Montag gegen 18.00 Uhr die Botschaft von Moderator Jörg Pilawa verfolgt, dass ein einziger Hacker 15 000 Server lahmgelegt habe. Der 48-Jährige nahm es mit Humor und sprach seinen „Glückwunsch für diese Leistung“ aus, ergänzte aber mit Blick auf den Täter, der habe Pech und könne jetzt kein Geld mehr gewinnen. Pilawa lud ihn in die Show ein - „wenn er einen Hintern in der Hose hat“ und versprach „keine juristischen Konsequenzen“.
„Wenn die technischen Probleme nicht gelöst werden, dann ist das Experiment gescheitert“, ergänzte Pilawa im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa nach der Sendung seine Sichtweise. Die App-User sollten gegen vier Studiokandidaten spielen. 187 000 Mal sei die neue aufs TV zugeschnittene „Quizduell“-App runtergeladen worden, berichtete der Moderator noch stolz zu Beginn der Sendung, die drei Wochen lang werktäglich im Programm vorgesehen ist.
Als klar war, dass die Show nicht wie geplant über die Bühne gehen würde, kam noch während der Sendung Plan B ins Rollen: Anstelle des „Team Deutschlands“ an den Smartphones griff Pilawa auf das Studiopublikum zurück, das gegen die vier Kandidaten, ein Lehrerteam des Gymnasiums Tostedt vor den Toren Hamburgs, antrat. Zum Schluss gewannen die Saalzuschauer. Die Prämie von 22 000 Euro sollte unter ihnen verteilt werden. Pilawa darf die Show als persönlichen Erfolg verbuchen, denn er brachte sie trotz Pannen sauber und gut gelaunt zu Ende.
Spannend wird jetzt vielleicht auch für den Privatsender ProSieben, der am Donnerstag (22. Mai) seine neue interaktive Musikshow „Keep Your Light Shining“ starten will. In ihr sollen die Zuschauer mit einer App abstimmen.
Ob es denn einen Plan B gäbe wie bei Pilawa, der nach dem Crash das Studiopublikum abstimmen ließ? „Selbstverständlich gibt es bei „Keep Your Light Shining“, wie bei jeder ProSieben-Show, verschiedene Szenarien, die im Vorfeld durchgespielt werden“, sagte ein Sprecher des Senders der dpa. „Wir sind bereit.“