Alles neu? Zum Jubiläum wird im Dschungel anders gecampt
Coolangatta (dpa) - Das geht ja schon mal gut los: Ex-Fußballer Thorsten Legat (47) beißt sich am Ochsenpenis ein Stück Zahn aus. Sänger Gunter Gabriel (73) pinkelt ins Meer und in den Camptümpel.
Und Schauspieler Rolf Zacher (74) kommandiert im Nuschelton herum - muss aber die Hälfte der Zeit betreut durch den Dschungel geschoben werden. Die Jubiläumsstaffel von „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ verspricht bereits beim Start, der RTL stolze 7,68 Millionen Zuschauer bringt, unterhaltsam zu werden.
Der Privatsender hat sich für die zehnte Ausgabe des erfolgreichen Formats allerhand Neuerungen einfallen lassen. Dass dieses Mal zwölf Kandidaten - und damit einer mehr als sonst - ins Pritschenlager zogen, war schon bekannt. Ebenso, dass sie getrennt anreisen und für die ersten Tage in Australien aufs Luxushotel verzichten müssen.
In der Live-Sendung am Freitagabend deutscher Zeit legen die Moderatoren Sonja Zietlow (47) und Daniel Hartwich (37) dann nach und versprechen: „Es ist das härteste Dschungelcamp aller Zeiten.“ Aus dem Promipool werden zwei Gruppen, die getrennte Lager beziehen - eine Variante der Show, die im britischen Original schon 2006 eingeführt wurde. Wie dort heißen die beiden Teams nun „Base Camp“ und „Snake Rock“. Die jeweiligen Mitglieder sind an ihren Outfits zu erkennen: traditionelle Blau-Rot-Kombi vs. neues Senfgelb.
Mit Hollywood-Star Brigitte Nielsen (52) ist zum ersten Mal seit der Deutschland-Premiere im Jahr 2004 eine Kandidatin ein zweites Mal dabei. Die Schauspielerin hatte 2012 die Dschungelkrone gewonnen und sich im vergangenen Sommer die erneute Teilnahme bei einer Extra-Ausgabe zur Erfolgsshow gesichert. Dank ihrer Erfahrung mutiert sie nun schlagartig zur Psychologin und zum Busch-Guide: Klo links, Dschungeltelefon rechts. Und dass die anderen Kandidaten alles ganz furchtbar finden liege nur daran, dass es der erste Tag sei.
Drei Stunden gibt der Kölner Privatsender zum Auftakt alles, worauf Dschungelfans in den vergangenen Staffeln tagelang warteten: Gleich zum Start kredenzen Kellner Buschschweinsperma, lebende Kakerlaken, Ochsenpenis, Kamelhirn, angebrütete Enteneier und Kuhurin. Ebenfalls neu: Die Camper duellieren sich jetzt entsprechend der Teams.
Doch wieder einmal scheinen manche Kandidaten nicht ausreichend vorbereitet auf das Dschungelcamp, obwohl sie es besser hätten wissen können. Schauspieler David Ortega (30) fühlt sich durch die gewohnt spitzen Kommentare von Zietlow beleidigt. Ex-TV-Talker Ricky Harris (53, mit Höhenangst) ist völlig überrascht und entsetzt, dass die Strecke in den Regenwald mit Helikoptern geflogen wird.
Und auch die Camper liefern: Legat ist schon nach wenigen Stunden von Zacher genervt. Gabriel streckt Kameras offenbar am liebsten seinen Stinkefinger entgegen und erklärt sein Wildpinkeln so: „Dafür sind Männer doch gemacht.“ Schauspielerin Jenny Elvers (43) witzelt über ihre Alkoholprobleme in der Vergangenheit. Und Fernsehanwältin Helena Fürst (41) erklärt unentwegt, wie sie mit Konfrontationen umgehen wird - ist aber zugleich die einzige, die auf Krawall gebürstet scheint. Nur mit angebrütetem Entenei im Mund beginnt sie zu würgen.
Das einst verschriene Format hat sich etabliert. Der Dschungel ist eines der letzten TV-Lagerfeuer im deutschen Fernsehen. Der Auftakt beschert RTL einen starken Marktanteil von 28,0 Prozent, in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sogar von 42,3 Prozent. Mit 7,68 Millionen Zuschauern übertrifft die diesjährige Ouvertüre den Start der vorherigen Staffel noch einmal um gut 180 000 Zuschauer. Im Schnitt hatten 2015 rund 6,8 Millionen Zuschauer eingeschaltet, dabei galt die Staffel als recht langweilig.
Der Start der Jubiläumsausgabe ist vielversprechend - da könnte noch mehr gehen. Bei den Fans gibt es auch schon eine Favoritin für den Sieg: Laut einer YouGov-Umfrage gehen 23 Prozent davon aus, dass die Dänin Nielsen erneut Dschungelkönigin wird. Und die 52-Jährige dreht von Anfang an wieder voll auf, fühlt sich pudelwohl. Sie riecht Dschungel an ihren Fingern, strahlt und ruft in gebrochenem Deutsch den Satz, der sie schon damals durchs Camp begleitete: „Was geht los darein?“