Ein Drittel der US-Bürger hat mindestens eine Waffe
Washington (dpa) - Fast ein Drittel der erwachsenen US-Bürger besitzt mindestens eine Schusswaffe. Zum großen Teil seien dies weiße, verheiratete Männer über 55 Jahren, ergab eine im Fachjournal „Injury Prevention“ vorgestellte Studie.
Allein im Jahr 2013 wurden in den USA demnach 33 636 Menschen erschossen und 84 258 verletzt. Geschätzt 300 Millionen Schusswaffen seien in Gebrauch.
Zum Vergleich: In Deutschland wurden nach Recherchen der „Zeit“ 2013 etwa 27 Menschen mit registrierten Schusswaffen getötet, insgesamt wurden 54 Todesfälle nach Schüssen bekannt. Insbesondere bei Familiendramen waren demnach oft legale Waffen involviert.
Nach Angaben des Bundesverwaltungsamtes sind hierzulande rund fünfeinhalb Millionen legale Schusswaffen erfasst. Rund eineinhalb Millionen Menschen - also nur knapp zwei Prozent der Bevölkerung - sind demnach als Waffenbesitzer registriert. In den USA seien es gut 29 Prozent, heißt es in der Studie.
Die Wissenschaftler hatten für ihre Hochrechnung eine Umfrage unter 4000 US-Bürgern ab 18 Jahren ausgewertet. Bei Waffenbesitzern ist die Wahrscheinlichkeit demnach mehr als doppelt so hoch, dass auch ihr Familien- und Freundeskreis Waffen besitzt und im Alltagsleben verwendet.
Frühere Untersuchungen belegten, dass Waffenbesitzer in den USA häufiger durch Waffengewalt sterben, schreiben die Forscher um Bindu Kalesan von der Columbia University in New York. Unter den Bundesstaaten gibt es der Studie zufolge immense Unterschiede: So sind lediglich etwa fünf Prozent der Erwachsenen in Delaware Waffenbesitzer - und fast 62 Prozent der Bürger Alaskas.